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Liebe heilt die Seele

3. Teil zu "Magie des Blutes" und "Rache und Vetrauen"
von

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Ende

Hallo,
 

so, auf ein letztes Kapitel, hier kommt nun der lange Epilog, der mehrere Ausschnitte aus ihrem restlichen Leben zeigen wird. Ich hoffe, euch gefällt er, also, viel Spaß beim Lesen.
 

Mir hat es sehr viel Spaß gemacht diese FF zu schreiben und ich möchte mich für fast 50 Favoriteneinträge bedanken, die meine FF wohl lesenswürdig fanden/finden, aber noch viel mehr möchte ich mich bei den vielen bedanken die mir so lieb einen Review geschrieben haben, bei der lieben queenie, die mir des Öfteren kreativ auf die Sprünge geholfen hat wenn ich mal einen Hänger hatte oder mir unsicher war, danke, meine Liebe, du bist ein Schatz.
 

Aber auch euch andere hab ich nicht vergesse und mich wirklich über jedes Review gefreut, danke das ihr auch zum Schluss noch dabei geblieben seit, als mein Tempo leider stark gesunken ist, doch jetzt ist es zuende… oder nicht?
 

Für alle, die im Epilog die kleine Rose etwas vermissen werden, es wird zu ihr ein paar OS von mir geben, die ich hier auch posten werde, in der nächsten Woche.
 

Das wars von mir, danke fürs Lesen und ich hoffe, der Schluss erfüllt eure Erwartungen.
 

LG,

Nira
 

PS.: Ich hoffe ich habe jetzt niemanden vergessen, wenn doch, das ist keine böse Absicht, aber irgendwie ist es sehr mitnehmend das das hier jetzt zuende ist.
 

Die Hochzeit
 

Es war fast ein Jahr vergangen seit dem Schulabschluss, zwei Jahre war es jetzt her das sie so überstürzt im Tempel der Malfoys geheiratet hatten und jetzt, endlich, hatten sie die Möglichkeit dieses wichtige Ereignis auch mit ihren Freunden und ihrer Familie zu feiern. Die kleine Rose würde im Sommer ein Jahr alt werden und war quietsch fiedel. Der junge Vater ging voll in seiner Rolle auf, war wirklich glücklich und seiner jungen Frau ging es genauso. Nun war also der Tag gekommen an dem sie erneut, aber diesmal mit denen die ihnen am nächsten standen ihre Liebe feiern und besiegeln würden.
 

Er hatte sich sehr verändert im letzten Jahr, sowohl äußerlich als auch innerlich. Nach ihrem Schulabschluss war er nochmal deutlich gereift, erwachsener geworden, wohl auch durch die Geburt ihrer Tochter, die mit so viel Ungewissheit und Sorgen auf die Welt gekommen war. Sie waren einfach nur glücklich, dass ihre kleine Rose gesund war, auch wenn sie nie eine Hexe sein würde, denn bis jetzt hatten sich keinerlei Anzeichen gezeigt das sie magisch sein konnte und Draco hatte sich damit gut abfinden können, denn er liebte seine Tochter und war einfach glücklich das sie gesund war und lebte, das war Draco Geschenk genug.
 

Sie lebte, alles andere würde sich geben, auch wenn er noch keine Ahnung hatte wie.
 

Wartend stand er vor dem Rosenbogen, unter dem sie sich ihr Jawort im Beisein ihrer Freunde geben würde. Er trug einen klassisch geschnittenen Anzug, ein weißes Hemd, darüber eine Weste und eine dunkelgrüne Krawatte.
 

Seine Haare hatte er seit dem Schulabschluss wachsen lassen und trug sie nun ähnlich wie Jonathan meistens als geflochtenen Zopf, selten offen und nie, zu einem einfachen Zopf zusammen genommen, wie es sein Vater getan hatte. Er hatte auch überlegt die Haare kurz zu tragen, aber er fand ihm standen sie lang viel besser und ließ sich da von seiner Eitelkeit leiten. Heute hatte er seine Haare offen gelassen.
 

Neben ihm, auf seiner linken Seite stand sein Trauzeuge, Patenonkel und zukünftiger Stiefvater in einer Person, Severus, dem er die Ehre zuteil werden ließ ihn an diesem Tag zu begleiten. Seiner Mutter hatte diese Entscheidung von Draco viel bedeutet, sah sie es doch als Bestätigung ihrer Wahl, denn vor gut zwei Wochen hatte Severus um ihre Hand angehalten. Das letzte Jahr war schwer für sie gewesen und sie hatte wirklich lange gehadert um über all die Ereignisse um Lucius hinweg zu kommen, aber letztendlich hatte sie es durch Severus geschafft einen Anfang zu machen und somit seinen Antrag liebend gerne angenommen, weil sie ihn liebte, weil er ihr Sicherheit gab und weil sie durch ihn ein Leben kennen gelernt hatte, das sie nie zuvor hatte erleben dürfen, eines, das von Liebe geprägt war.
 

Ihr Verhältnis zu Draco und Hermione war bisweilen noch angespannt und kompliziert, aber Narzissa gab sich alle Mühe das Vertrauen ihres Sohnes wieder zu erlangen und war in rührender weise für ihre kleine Enkeltochter da, die sie über alles liebte. Sie saß nun in der ersten Reihe, neben Hermiones Eltern und wartete genau wie alle anderen gespannt darauf dass die Braut den Garten betreten würde.
 

Leise Musik hob an und würde sie den Gang zwischen den wenigen Stuhlreihen hinab begleiten, während sie am Arm ihres Vaters auf ihn zu schreiten würde, aber noch war sie nicht zu sehen. Draco war wahnsinnig gespannt, nervös war er nicht, schließlich war sie schon seine Frau und er fühlte ja auch täglich wie sehr sie ihn liebte, aber er war gespannt wie ihr das Kleid stehen würde und auf den ganzen Tag.
 

Sie hatten nur ihre engsten Freunde und Familie eingeladen, alles in allem gerade mal 30 Leute, aber genauso hatten sie es sich vorgestellt, feiern mit denen die ihnen wichtig waren. Der Garten war wunderschön mit vielen weißen Rosesträußen und Gestecken geschmückt, auf dem saftigen, grünen Rasen standen rechts und links von einem mit weißen Rosenblättern ausgestreuten Gang in drei Reihen je fünf weiße Holzstühle. Vorne hatten sie eine flache Bühne, eher nur eine breite Stufe aufgebaut vor einem herrlichen Bogen, der den einzigen Farbtupfer bildetet und nur aus Rosenranken bestand, über und über voller roter Rosen hing, die in ganzer Blüte waren und durch die Magie als runder Bogen geformt worden war, unter dem sie stehen würden wenn sie sich ihr Jawort gaben.
 

Vor diesem Bogen warteten Draco und Severus und auf der anderen Seite wartete auch schon Harry, der Hermiones Trauzeuge sein würde. Über allem schwebte an einem blauen Himmel, der nur von leichten Schleierwolken hier und da verdeckt war, die Sonne, schien auf die Feier hinab und sorgte dafür das es angenehm warm, aber nicht zu heiß, war.
 

Alle hatten sich der Terrasse zugewandt von wo aus die Braut am Arm ihres Vaters kommen würde und warteten, dass sie erschien. Und dann, endlich trat sie aus dem Haus heraus, ihr Vater führte sie stolz am Arm und sofort traf ihr freudiger, erwartungsvoller Blick den seinen. Er hatte das Kleid zwar ausgesucht, aber jetzt, an ihr, so hatte er es noch nicht gesehen und war schlichtweg begeistert. Das lange, weiße Kleid war trägerlos, saß oben als Mieder eng, wurde auf die Figur im Rücken schön eng geschnürt und endete vorne, im Dekolleté in einem herzförmigen Ausschnitt. Sowohl die Schnürung im Rücken, als auch der Ausschnittsaum war in schwarz gehalten, sodass sie einen Kontrast zum weißen Stoff bildeten. Außerdem wurde die Taille von einem schmalen, schwarzen Band betont.
 

Nach dem engen Mieder ging das Kleid in einen weiten, bodenlangen Rock über der ebenfalls weiß war und sogar eine kleine Schleppe hatte, abgerundet wurde er von einer breiten, feinen, schwarzen Spitze. Dieser Kontrast von Schwarz und Weiß hatte ihm schon damals beim Aussuchen des Kleides sehr fasziniert, schließlich waren klassische Brautkleider sonst eher selten mit schwarzer Spitze verziert. Zu dem Kleid hatte sie lange, elegante, schwarze Handschuhe kombiniert, die bis über die Ellbogen gingen. Ihre Haare hatte sie elegant hoch gesteckt, hatte ihre herrlichen Locken dabei schön heraus gearbeitet und ein paar einzelne Strähnen umspielten sogar ihr Gesicht.
 

Langsam, gediegen schritt sie am Arm ihres Vaters näher. Sie konnte nur kurz einen Blick auf die Gäste werfen, zu sehr fesselte sie der Anblick ihres Mannes, den auch sie in einem solchen Anzug noch nie gesehen hatte, aber am meisten zog sie sein Blick in seinen Bann, der so freudig, bewundernd und voller Liebe war, das ihr fast die Luft weg blieb. Aber auch er war ähnlich gefangen von allem, nahm gar nicht wahr wie staunend auch alle anderen die Braut ansahen.

Immer näher kam sie auf ihn zu, strahlte förmlich und am liebsten währe er ihr entgegen gegangen, doch er hielt sich zurück und wartete. Gemessenen Schrittes erreichte sie ihn, ihr Vater nahm ihre Hand und legte sie ihm in die Hand, nickte ihm zu und sagte lächelnd: „Pass auf sie auf!“ Draco nickte ebenso und antwortete fest und sicher: „Immer, das weißt du!“
 

Er nahm Hermiones andere Hand in seine andere und so standen sie sich gegenüber, während Robert sich zu seiner Frau setzte. Es gab keinen Priester oder ähnliches, nur sie beide und ihre Freunde. Sie wollten einander nur ihr Liebesversprechen erneuern, es sich noch ein Mal vor den Menschen geben denen sie wichtig waren und so wählten sie sowohl die gleichen Worte, als auch die gleichen Ringe.

Einige Augenblicke lang sahen sie sich tief in die Augen, genossen den Augenblick und das Gefühl am Ziel angelangt zu sein. Er lächelte ihr sanft zu, sowie sie ihm, dann begann er ruhig, inbrünnstig und tief erfüllt von seiner Liebe zu ihr zu sprechen: „Ich werde dich lieben und für dich und uns bis an mein Lebensende kämpfen. Ich werde dich ehren und an deiner Seite stehen, dir beistehen wann immer du mich brauchst. Du bist die Liebe meines Lebens, ohne dich will ich nicht mehr sein. Ich schwöre, dich zu lieben, sowohl in Guten, als auch in schlechten Zeiten.“
 

Als er geendet hatte begann Hermione tief bewegt, aber noch mit fester Stimme zu sprechen, wobei sie auch diesmal trotzdem gegen die Freudentränen ankämpfen musste, genau wie beim ersten Mal. Auch sie nutzte die gleichen Worte, sah ihm tief in die Augen und mit jedem ihrer Worte sandte sie ihm ihre tiefe Liebe: „Ich werde dich lieben und ehren, und jeder Zeit dir zur Seite Stehen. Ich werde dich in allen Lebenslagen unterstützen und immer für dich da sein. Ich werde dich lieben sowohl in guten, als auch in schlechten Zeiten. Du bist mein Leben und ich werde deins sein.“
 

Draco wandte sich leicht ab, griff mit einer Hand hinter sich und nahm aus der Hand seines Patenonkels und Trauzeugen den Weißgold Ring, den sie seit ihrem Schwur im Tempel trug, doch zu dieser heutigen Erneuerung ihres Versprechens würde jeder von ihnen den Ring mit einer Gravur versehen.
 

Draco hielt Hermiones Ehering zwischen Daumen und Zeigefinder, zog seinen Zauberstab und murmelte die Worte, nach und nach entstand im Inneren des Rings eine feine, rot glühende Linie, die die Buchstaben formte, sich ein Stück weit in das Metall grub und dann verglomm. Nur Hermione zeigte er die Inschrift, sie lass sie, nickte lächelnd, sie passte so wunderbar, dann griff auch sie hinter sich, ließ sich von Harry Dracos Ring reichen und vollführte den gleichen Zauber wie Draco, um ihm dann die Inschrift in seinem Ring zu zeigen. Auch er lächelte, sie war anders als seine, aber nicht weniger passen und sie hatten es doch wirklich geschafft das was sie in die Ringe gravieren wollten bis zu diesem Zeitpunkt vor dem anderen geheim zu halten, was ihnen wahrlich schwer gefallen war.
 

Draco hob nun Hermiones Ring an, ergriff sanft ihre Hand und sagte feierlich: „Ich liebe dich und hiermit, “ er schob den Ring langsam auf ihren Ringfinger, während er weiter sprach: „nehme ich dich erneut zu meiner Frau vor allen die wir lieben und die uns lieben!“
 

Dann legte er seine Hände in die seiner Frau und sie begann ergriffen zu erwidern: „Hiermit, nehme ich dich zu meinem Mann, sodass unsere Freunde und Familie es bezeugen können!“ Dann steckte sie ihm den Ring an, sah ihm währenddessen tief in die Augen und kaum saß auch sein Ring auf seinem Finger, fielen sie sich in die Arme und küssten sich leidenschaftlich und über glücklich.

Freudestrahlend wandten sie sich anschließend ihren Gästen zu präsentierten sich erneut als Paar, dann schritten sie den Gang entlang, schon jetzt wurden sie von allen Seiten beglückwünscht. Sie erreichten das Ende des Ganges und gingen auf den Tanzboden zu, den man ein Stück abseits ausgelegt hatte.
 

Ihre Freunde und Familie folgten ihnen, die leise Musik, die die ganze Zeit im Hintergrund von überall und nirgendwo erklungen war, wurde lauter, ließ einen langsamen Walzer erklingen, zu dem sie nun zu tanzen begannen. Es wurde zu einem langen, rauschenden und wunderschönen Fest. Bis in die Nacht tanzten alle, genossen die wunderbaren Speisen, die zum Dinner aufgetragen wurden und als schließlich der Abend kam, der nach dem warmen Tag sehr mild und angenehm war, es dunkel wurde, erglühten überall im Garten kleine, magische Lichter und über den Feiernden schwebten abertausende winzige Lichtpunkte, die wie Glühwürmchen wirkten, alles in ein sanftes Licht tauchten und für genug Licht sorgten das sie ihre Feier bis tief in die Nacht fortsetzten konnten. Dies war die Hochzeit die sie sich erträumt hatten, all ihre Lieben waren da und feierten mit ihnen in Ruhe, im Kreis der Familie, in ihrem Heim.
 

Alle Gefahren hatten sie hinter sich gelassen, Glück lag vor ihnen und so würden sie gemeinsam glücklich sein.
 


 

Eine neue Generation
 

6 Jahre nach der 2. Hochzeit, die kleine Rose ist 7 Jahre alt.
 

Wie jeden Abend betrat Draco die Küche durch den Kamin, doch heute Abend stand seine Frau schon am Herd und kochte, was sehr ungewöhnlich war, da sie normalerweise kalt abends aßen und dies gemeinsam vorbereiteten, weil auch Hermione Nachmittags noch arbeitete. Lächelnd trat er an seine Frau heran, schlang die Arme um sie und hauchte ihr einen liebevollen Kuss in den Nacken. Sie sah bezaubernd aus in ihrer Schürze, unter der sie ein Cocktailkleid trug. Ihre Schultern kamen wunderschön zur Geltung, da sie ihre Haare geschickt hoch gesteckt hatte. Mittlerweile waren sie beide wirklich erwachsen geworden und seine Frau hatte sich wahrlich zu einer Schönheit entwickelt.
 

Sie war zwar in ihren Jugendtagen und bei ihrer Hochzeit schon eine wahre Schönheit gewesen, doch jetzt, mit Mitte 20 war sie vollends erblüht. Jedes Mal wenn er sie ansah war er stolz eine so schöne Frau an seiner Seite zu haben, die ihm intellektuell auch noch in jeder Beziehung das Wasser reichen konnte, ihn oft sogar übertraf. Er liebte sie mehr als er sich jemals hatte vorstellen können. Lächelnd flüsterte er: „Du siehst wunderschön aus, aber was für einen Anlass gibt es, dass du dich so heraus putzt?“
 

Ebenfalls lächelnd drehte sie sich zu ihm um und antwortete: „Dies, werde ich dir später erzählen. Du solltest dich jetzt vielleicht umziehen, denn ich habe ein spezielles Dinner für uns geplant. Rose ist bei meinen Eltern, wir haben also sehr viel Zeit für uns!“ Draco sah ihr tief in die Augen und auch wenn er nicht direkt versucht ihre Gedanken zu lesen, so merkte er trotzdem das sie gerade krampfhaft versuchte ihre Gedanken zu schützten und ihn dennoch an zu sehen. Er lächelten und sagte: „Du scheinst ja wirklich eine Überraschung für mich zu haben, da bin ich aber gespannt und ich freu mich auf den Abend mit dir.“
 

Er küsste sie zärtlich und bei diesem Kuss tauchte ein einzelnes Bild aus Hermiones Gedanken in seinem Kopf auf. Er sah sie, wie sie nur in Unterwäsche vor dem großen Spiegel in ihrem Schlafzimmer stand und sich verträumt lächelnd über den flachen Bauch streichelte. Er brauchte nur Sekunden um die Bedeutung dieses Bildes zu erfassen, schließlich wünschten sie beide sich schon seit längerem ein weiteres Baby. Glücklich zog er seine Frau ganz eng an sich und küsste sie leidenschaftlich. Erst als er Luft holen musste, löste er sich von ihr und sagte dann überglücklich: „Wir bekommen also noch ein Kind?“
 

Hermione lächelte glücklich, sagte dann jedoch spielerisch beleidigt: „Mist, habe ich es wieder nicht geschafft meine Gedanken komplett ab zu schotten. Was hat mich verraten.“
 

Draco grinste spitzbübisch, während er sie wieder eng an seine Brust zog: „Ich habe dich in Dessous vor dem Spiegel gesehen, wie du dir die Hände auf den Bauch gelegt hast und selig gelächelte hast. Du machst mich so glücklich. Ich freue mich so sehr.“

Geschwind hob er Hermione an der Taille hoch und wirbelte mit ihr durch die Küche. „Ich liebe dich.“, rief er freudig und tanzte mit Hermione durch die Küche.
 

Sie antwortete: „Und ich liebe dich. Ich freue mich so auf unser Baby und kann es kaum noch erwarten, zu schade, dass es noch so lange dauert bis es zur Welt kommt!“
 

Neugierig fragte er, während er mit ihr in seinen Amen stehen blieb: „Kannst du es schon spüren, so wie es bei Rose war?“

Sie schüttelte lächelnd den Kopf und erklärte sanft: „Nein, so weit ist es noch nicht, aber bald, denke ich!“ Sie küsste ihn erneut und genoss mit ihm gemeinsam die Freude auf ihr zweites Kind.
 

Einige Monate später:
 

So schnell es möglich war rannte Draco durch die weißen Flure. Es war gut 10 Minuten her, seit er über Flohnetzwerk von Hermiones Chef erfahren hatte das es einen Unfall in Hermiones Unterricht gegeben hatte und sie nun im Krankenhaus war. Hermione unterrichtete seit einiger Zeit Zaubertränke an der Universität, während sie ihre Doktorarbeit schrieb. Er machte sich wahnsinnige Sorgen um seine Frau und seinen kleine Sohn, den sie in ihrem Bauch trug. Er war sofort los gestürzt, nachdem er die Nachricht bekommen hatte. In größter Eile begab er sich zu dem Zimmer das man ihm an der Information genannt hatte.
 

Ohne an zu klopfen betrat er das Krankenzimmer und erblickte seine Frau, die im Bett lag, während eine Heilerin ihr einen Trank verabreichte. Beide blickten zu ihm auf, als er den Raum betrat und als Hermione ihn erblickte erschien ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht: „Schön das du kommst Schatz.“ Die Heilerin nahm währenddessen die leere Phiole wieder an sich und verließ den Raum. Schnell ging Draco zu seiner Frau ans Bett und setzte sich vorsichtig auf die Bettkante. „Was ist den passiert?“, fragte er besorgt, als er Hermione in seine Arme schloss. Sie erklärte: „Einer meiner Studenten hat eine falsche Zutat in seinen Kessel gegeben und der ist explodiert. Leider stand ich sehr nahe dabei und bin von oben bis unten mit Zaubertrank bespritzt worden.
 

Da wir nicht heraus finden konnten wie der Trank nun wirklich wirkt, denn der Student hat zugegeben einige Zutaten falsch verwendet zu haben, bin ich lieber ins Krankenhaus gegangen. Die Heiler haben allerdings erst mal Entwarnung gegeben. Unserem kleinen Sohn geht es gut, ich soll nur noch ein paar Stärkungstränke nehmen, die die Abwehrkräfte unseres Sohnes stärken werden und ich soll mich bis zur Geburt schonen. Das heißt, ich darf nicht zur Arbeit und soll möglichst viel Zeit im Bett liegen.“
 

Draco war erleichtert, ging es seine Frau und seinem Kind doch gut. Liebevoll legte er die Hände um ihr Gesicht und küsste sie zärtlich, danach schob er die Decke weg, streichelte gefühlvoll über ihren gerundeten Bauch, legte sein Ohr auf ihn und küsse nach einer Weile auch ihren Bauch. Mittlerweile konnte man deutlich sehen, dass sie schwanger war, schließlich war sie schon im 6. Monat. Ihn hatte eine ungeheure Angst befallen als er von dem Unfall seiner Frau erfahren hatte und war nun umso erleichterter, das es ihr gut ging. Hermione flüsterte währenddessen: „Mach dir keine Sorge, schau, ich zeige es dir, ihm geht es gut, ich spüre ihn, so wie ich Rose gespürt habe!“
 

Er ließ sich von ihr führen, ließ sich ganz und gar auf ihre Gefühle ein, tauchte ein bis er auch fühlte was sie von ihrem Baby fühlte und er spürte die Magie des Babys, so wie es Hermione auch konnte. Bei dieser Schwangerschaft jedoch hatte sie penibelste darauf geachtet auch nicht mal annähernd die Magie ihres Kindes an zu tasten, zu schwer lastete die Erinnerung was mit Rose passiert war und sie wollten nicht erneut Komplikationen haben, doch auch so gab es die, aber diesmal waren es äußere Umstände und sie fühlte, sich und dem Baby ging es gut, daher war sie unbesorgt.
 

Hermione spürte die Erleichterung ihres Mannes und war wirklich froh, dass er nun bei ihr war, das es ihrem zweiten Kind gut ging. Auch sie hatte sich Sorgen um ihren Sohn gemacht, doch da nun alles ok war, störte es sie schon wieder, dass sie die nächsten Monate nicht würde arbeiten können. Sie hasste es, untätig rum zu sitzen und überlegte was sie die nächsten Monate tun könnte.
 

Wieder in ihren eigenen vier Wänden umsorgte sie Draco noch mehr, als er es sowieso schon die letzten Monate getan hatte. Jeden Morgen begleitete er sie nach dem Aufstehen runter in die Bibliothek, macht das Frühstück, dass er dann an einem der kleinen runden Tische in der Bücherei auftischte und mit ihr gemeinsam einnahm, nachdem er Rose für die Schule fertig gemacht hatte und hin gebracht. Bevor er dann zur Arbeit ging bat er sie jedes Mal auf sich auf zu passen, streichelte liebevoll ihren Bauch und küsste sie. Er legte ihr die Bücher bereit, die sie bis zum Mittag brauchen könnte und verließ dann erst das Haus. Jeden Mittag kehrte er früher als sonst zurück nach Hause um zu kochen und seiner Frau auch diese Aufgabe ab zu nehmen. Hermione war, wie sie leider zugeben musste, etwas genervt von seiner übertriebenen Fürsorge, aber auch gerührt.
 

Sie spürte richtig, dass sie und das Baby und Rose wirklich der Mittelpunkt seines Lebens waren und sie freute sich riesig auf ihr Kind. Sie war froh, dass sie das Kinderzimmer schon recht früh eingerichtete hatten und sie so wenigstens hatte mithelfen können. Nun gab es nur noch ein paar Kleinigkeiten bis zur Geburt zu besorgen, aber Draco verbot ihr jegliche Anstrengung und achtete auch sehr darauf. Nach langem diskutieren hatte Draco schließlich zugestimmt das sie wenigstens zum Mittag und Abendessen alleine in die Küche kommen konnte ohne von ihm abgeholt zu werden und wenn er erst mal bei der Arbeit war, setzte sie sich an manchen Tagen auf die Terrasse in die Sonne, wo sie die ersten warmen Sommertage genoss.
 

Draco waren ihre kleinen „Ausflüge“ nicht entgangen, aber er sprach sie nicht drauf an, wusste er doch selber, dass er es in seiner Vorsicht manchmal etwas übertrieb, aber er wollte auf keinen Fall riskieren das Hermione oder ihrem Sohn etwas passierte. Er freute sich schon wahnsinnig darauf sein zweites Kind bald in Armen halten zu können, auch wenn er erneut etwas Angst davor hatte als Vater Fehler zu machen, wusste er doch, für Rose war er bisher ein guter Vater gewesen und würde es für seinen Sohn sicher auch sein. Hermione nahm ihm immer wieder die Sorgen, indem sie ihm sagte, dass er unter den schweren Prüfungen, die das Schicksal ihnen bei Rose auferlegt hatte schon ein wundervoller Vater sei und gewesen sei und daher für ihren Sohn genau so ein Vater sein würde.
 

Obwohl sie somit diese Wunder zum zweiten mal erleben würden, und das trotz der anfänglichen Meinung der Heiler das Hermione keine Kinder mehr bekommen konnte, war Draco wahnsinnig aufgeregt, daher hatte er sich für die Wochen um den errechneten Geburtstermin extra Urlaub genommen, damit er auch auf jeden Fall da sein würde, wenn es los ging. Diesmal würde er vorsorgen, sodass er nicht wie beim Roses Geburt zwischendrin zu schwach sein würde ihr bei zu stehen, sondern vom Anfang bis zum Ende dabei sein könnte.
 

So kam es das er nachmittags zu Hause war als Hermione ihn rief und ihm freudig, aber unter Schmerzen der ersten Wehen sagte: „Es geht los, wir sollten ins St. Mungo flohen.“ Während Draco ihre bereits gepackte Tasche holte, ging Hermione langsam in die Küche und rief Rose. Sie schickte ihre nunmehr 7 Jahre alte Tochter per Flohnetzwerk zu Fleur, das hatte sie mit ihr so abgesprochen und kaum war ihre Tochter abgereist, reisten sie und Draco gemeinsam durch das Flohnetzwerk ins St. Mungo Hospital, wo sie sich direkt auf die Geburtsstation begaben.
 

Hermione wurde von ihrer Heilerin in ein Zimmer gebracht und untersucht, während Draco nervös auf dem Gang wartete. Schon wenig später trat die Heilerin heraus auf den Gang und informierte ihn: „Ihrer Frau geht es gut, die Vorwehen haben eingesetzt, aber ich denke, es wird noch einige Stunden dauern, bis die Geburt wirklich beginnt. Wenn sie wollen, können sie jetzt zu ihrer Frau gehen.“ Draco bedankte sich und betrat das Zimmer seiner Frau. Lächelnd machte sie ihm Platz, sodass er sich neben sie auf das Bett setzten konnte. „Wie geht es dir?“, fragte er besorgt.
 

Hermione setzte sich auf und küsste ihn liebevoll, bevor sie sagte: „Es geht schon, ich kriege einen Trank gegen die Schmerzen und ich freu mich so, unser Kind kommt jetzt bald.“ Draco lächelte genau so glücklich und antworte: „Ich freue mich genauso. Willst du das deine Eltern her kommen?“ Hermione nickte und fügte hinzu: „Bitte sag auch Harry und Ginny, als auch Blaise und Daphne Bescheid als zukünftige Paten sollten sie hier sein und falls du es willst, auch deiner Mutter. Ich weiß, unser Verhältnis ist immer noch schwer, aber ich denke, sie will sicher da sein wenn ihr erstes Enkelkind zur Welt kommt.“
 

Er zog seine Frau noch mal in eine innige Umarmung bevor er sagte: „Ok, ich beeile mich und bin schnell wieder hier, versprochen, aber ich weiß noch nicht ob ich meine Mutter wirklich her bitten soll.“ Hermione nickte verstehend und gab zu bedenken: „Sie gibt sich viel Mühe und ich fände es richtig wenn sie dabei ist. Bis gleich Schatz.“ Sie küsste ihn und er verließ eilig das Zimmer. Während Harry und Daphne bei Rose Pate standen, sollten ihrem Sohn Ginny und Blaise als Paten zur Seite stehen.
 

Zuerst apparierte er zu seinen Schwiegereltern, schließlich würden sie am längsten brauchen um ins St. Mungo zu gelangen, da sie ja keiner Zauberer waren. Er materialisierte vor ihrem Haus in einem Londoner Vorort und klingelte an der Tür. Hermiones Mutter öffnete ihn und als sie erkannte wer sie besuchte umarmte sie ihn freudig, bevor sie ihn ins Haus bat. Draco trat ein und begann so gleich: „Ich habe nicht viel Zeit. Ich wollte euch nur Bescheid sagen, dass es jetzt los geht. Hermione ist schon im Krankenhaus und in einigen Stunden seid ihr Großeltern. Hier,“ , er reichte Hermiones Mutter eine Pergament. „steht genau beschrieben wir ihr ins St. Mungo kommt und wo es liegt.
 

Ich muss jetzt auch schon wieder los, denn ich will noch meiner Mutter und den zukünftigen Paten Bescheid sagen und auf keinen Fall die Geburt verpassen. Bis später.“ Er wartet die Antwort seiner Schwiegermutter gar nicht erst ab, sondern apparierte direkt aus dem Haus in eine Gasse neben der Villa, die Daphne und Blaise bewohnten. Er hofft, seine Freunde würden überhaupt zu Hause sein. Eilig lief er die Treppen zur Eingangstür herauf und betätigte den Schweren Türklopfer. Eine kleine Hauselfe öffnete ihm und sagte: „Mr. Malfoy, treten sie ein.“
 

Draco betrat eilig die Eingangshalle und fragte noch im gehen: „Wo sind deine Herren? Ich muss sie sofort sprechen.“ Die kleine Elfe schien erschrocken aufgrund des ungewöhnlich rauen Tons, den er sonst nie ihr gegenüber anschlug und antwortete hastig: „Mr. Zabini ist im Büro und Mrs. Zabini bei der Arbeit.“ Draco nickte knapp und rannte die Treppen zum ersten Stock hinauf. Am Ende des Flures befand sich das Büro seines besten Freundes, in das er ohne an zu klopfen stürmte: „Blaise, es ist so weit. Das Baby kommt.“ Blaise, der erst schimpfen wollte wer ihn so ungestüm störte, sprang erfreut auf und umarmte seinen besten Freund. Dann rief er freudig: „Das sind ja tolle Neuigkeiten. Ich gehe Daphne holen und komme dann ins Krankenhaus.“
 

Draco verließ auch das Haus seines Freundes eilig per Flohnetzwerk und begab sich direkt ins Ministerium, wo er Harry ganz sicher antreffen würde. Auch Harry versicherte ihm sofort mit Ginny ins Krankenhaus zu kommen. Schließlich stand Draco noch ein letzter Weg bevor. Während er durch das Ministerium zum nächsten Kamin ging, überlegte er ob er seiner Mutter wirklich Bescheid geben sollte. Ihr Verhältnis zueinander war immer noch schwierig, auch wenn er sehr froh war das er seine Mutter zumindest zum Teil zurück hatte, stand die Vergangenheit manchmal immer noch zwischen ihnen. Schließlich beschloss er seiner Mutter bescheid gegeben zu lassen. Er reiste per Flohnetzwerk zurück ins St. Mungo und ging auf die Station in der seine Frau lag.
 

Bevor er jedoch ihr Zimmer betrat rief er leise: „Rina, bitte komm her.“ Mit einem leisen Plopp erschien vor ihm wenige Sekunden später die kleine Hauselfe der Malfoys. „Guten Tag Master, was kann ich für euch tun?“, fragte die Elfe piepsig und Draco antwortete: „Überbring doch bitte meiner Mutter die Nachricht das ihr Enkelsohn jetzt zur Welt kommt und sie, falls sie will, ins St. Mungo kommen soll um es zu sehen.“ Die Elfe neigte kurz ihren Kopf und verschwand dann wieder. Schnell betrat Draco das Zimmer seiner Frau, doch es war leer. Aufgeregt suchte er die nächste Schwester und fragte sie wo Hermione sei. Sie erklärte ihm: „Ihre Frau hat mittlerweile strake Wehen und man hat sie vor einigen Minuten in den Kreissaal gebracht.“
 

Draco verschwand eilig in die Richtung, die ihm die Schwester wies und betrat auch dies mal ohne an zu klopfen das Zimmer. Hermione lag in einem Bett und vor ihr stand ihre Heilerin, die ihr gerade erneut einen Trank reichte. „Sie müssen pressen, wenn ich es ihnen sage Mrs. Malfoy. Ah, da ist ja auch der werdende Vater, sie kommen gerade noch rechtzeitig um ihre Frau zu unterstützen Mr. Malfoy.“

Draco nickte knappt und trat dann zu Hermione, die seine Hand nahm und ihn leicht gequält unter den Schmerzen anlächelte. Der Schmerztank begann erst langsam zu wirken und so musste sie noch einige Minuten die Schmerzen ertragen. Draco hielt tapfer ihre Hand, auch wenn sie aufgrund der Anstrengung sehr fest zudrückte.

Währenddessen trafen im Wartebereich der Station zuerst Blaise und Daphne, gefolgt von Hermiones Eltern ein.
 

Sie begrüßten sich herzlich, kannten sie sich doch mittlerweile sehr gut von diversen Familientreffen und Feiern bei Draco und Hermione. Wenig später trafen auch Harry und Ginny ein, die genau so erfreut begrüßt wurden. Die sechs saßen in gespannter Erwartung zusammen und Hermiones Mutter erzählte von Hermiones Geburt und den Kindertagen. Unbemerkt von den sechs betrat schließlich auch Narzissa Malfoy den Warteraum. Sie ließ sich etwas Abseits auf einen der Lehnstühle sinken und wartete schweigend. Ihr war es ganz recht nicht bemerkt zu werden, denn sie fühlte sich immer noch unwohl in der Gegenwart von Dracos Freunden und seinen Schwiegereltern. Sie hatte in der Vergangenheit so viel Schlimmes angerichtet.
 

Sie hatte Hermione und ihren Sohn verraten und bis heute konnte sie sich das nicht verzeihen. Zwar war sie überglücklich das Hermione und vor allem Draco ihr wirklich verziehen hatten, doch sie selber konnte es beim besten Willen nicht. Aus der früher so starken und selbstbewussten Frau, war eine Frau voller Schuldgefühle und Selbstzweifel geworden. Sie hatte den Tod ihres geliebten Lucius mittlerweile verwunden, da es ihr in ihrer neuen Ehe deutlich besser ging und sie glücklich war, aber die Zweifel und Schuldgefühle ließen sie nie los.
 

Ihr bedeutete es sehr viel, das Draco sie heute hier haben wollte und sie auch ihren Enkelsohn würde sehen dürfen, dennoch konnte sie sich nicht dazu überwinden unbeschwert bei den anderen zu sitzen. Sie war glücklich, dass sie auch ihre Enkeltochter oft sehen konnte, sogar alleine mit ihr Zeit verbringen durfte, aber sich selbst vergeben, das schaffte sie nicht. Schließlich war es Hermiones Mutter, die Narzissa bemerkte und sie überrascht begrüßte: „Narzissa, schön dich zu sehen, komm doch zu uns rüber, du gehörst doch zur Familie und wir warten doch auch auf dein Enkelkind.“ Die Muggelfrau lächelte sie so warm und herzlich an, dass Narzissa förmlich das Herz aufging. So viel Freundlichkeit hatte sie wirklich nicht verdient, dachte sie. Hermiones Mutter sprach weiter: „Wo ist denn Severus? Er will doch sicher auch seinen Enkel sehen.“
 

Narzissa erhob sich langsam und ging auf die Gruppe zu. Sie blieb unschlüssig stehen, während nun alle Augen auf sie gerichtete waren, dann sagte sie freundlich aber leise: „Danke Jean, das du mich so freundlich empfängst. Ich bin schon ganz gespannt auf meine Enkel und ich hoffe sehr, dass alles gut geht. Severus konnte leider nicht so schnell kommen, da er heute Nachmittag noch Unterricht geben muss, aber er kommt sobald der Nachmittagsunterricht beendet ist. Wisst ihr ob sie schon im Kreissaal ist.“
 

Jean Granger lächelte freundlich und antwortete: „Die Schwester hat uns gesagt das sie bereits seit einiger Zeit im Kreissaal ist, ich denke es ist bald so weit, aber danach werden sich Mutter und Kind sicher erst mal erholen müssen. Dann hoffen wir mal das dein Mann noch rechtzeitig kommt.“ Gespannt warten sie weiter.
 

Inzwischen erblickte im Kreissaal der kleine Scorpius Malfoy das Licht der Welt. Die Heilerin reichte den kleinen Jungen der Hebamme, die ihn in ein warmes, weiches Tuch einwickelte und dann dem überaus stolze und glücklichen Vater in die Arme legte. Draco ging lächelnd zu seiner Frau, der er ihren Sohn reichte. Doch schon nach wenigen Minuten bat die Hebamme Draco mit seinem Sohn mit zu kommen um den kleinen zu untersuchen und zu waschen. Draco war überglücklich. Er wollte seinen Sohn keine Sekunde aus den Augen lassen und nachdem Hermione ihm aufmunternd zugenickt hatte verließ er mit der Hebamme den Kreissaal. Er wollte liebend gerne der erste sein, der seinen Sohn wusch und wickelte.
 

Liebevoll und zärtlich entfernte er alle Reste der Geburt von dem kleinen Körper und strich andächtig über den kleinen Kopf. Fasziniert betrachtete er den kleinen Menschen, der vor ihm lag und beugte sich schließlich langsam vor um ihn vorsichtig und voller Liebe auf den mit weichem Flaum bedeckten Kopf zu küssen. Schließlich musste er seinen Sohn schweren Herzens der Hebamme überlassen, die ihn noch mal untersuchte und dann in eine Wiege legte. Sie sagte ihm: „Ihr Sohn ist absolut gesund Mr. Malfoy und ich werde die Wiege jetzt in das Zimmer ihrer Frau bringen, damit sie ihn füttern kann.“ Draco antwortete: „Das freut mich, ich werde dann mal das Familie Bescheid geben und komme gleich zu meiner Frau, richten sie ihr das bitte aus.“
 

Schnell ging er in den Warteraum, wo er schon ungeduldig erwartet wurde. Gespannt blickten ihn alle an: „Er ist da, euer Enkelkind ist gesund und munter und Hermione geht es auch gut. Wartet aber bitte noch etwas bis ihr zu ihr ins Zimmer geht, Scorpius wird gerade gefüttert und danach könnt ihr kommen, wenn Hermione sich fit fühlt.“

Als Draco Hermiones Zimmer betrat hielt sie gerade ihren Sohn im Arm und säugte ihn. Draco betrachtete ehrfurchtsvoll diese wunderschöne Bild, bevor er zu ihr ans Bett trat und sich neben sie setzte.
 

Hermione war noch ganz erschöpft von der Geburt, doch auch überglücklich. Endlich hielt sie ihren kleinen Sohn im Arm. „Schau mal Scorpius, das ist dein Vater.“, flüsterte Hermione ihrem Sohn zu, während sie ihn liebevoll auf den Kopf küsste. Draco lächelte und antwortete: „Hallo mein kleiner. Du glaubst gar nicht wie sehr ich mich freue das du jetzt da bist.“ Und an Hermione gewandt fuhr er fort: „Unsere Eltern sind draußen und auch unsere Freunde, falls du dich stark genug fühlst, würden sie euch gerne sehen.“ Hermione nickte zaghaft und sagte: „Ja, aber nur kurz, ich bin sehr erschöpft.“ Draco verließ schweren Herzens noch mal das Zimmer um Familie und Freunde herein zu bitten.
 

Mittlerweile war auch Severus eingetroffen und somit die engere Familie vollständig. Gemeinsam betraten alle den Raum und während die Grangers, Harry und Ginny, Blaise und Daphne, als auch Severus freudig ans Bett traten und Hermione beglückwünschten, blieb Narzissa unentschlossen im Hintergrund. Hermione war noch nicht bereit ihren Sohn aus den Armen zu geben und Draco spürte dies. Er setzte sich wieder zu seiner Frau aufs Bett und legte den Arm um sie, wofür sie sich mit einem Lächeln bedankte. Er wandte sich an die Familie und Freunde: „Schaut, das ist unser Sohn Scorpius. Ich denke, wenn ihr uns in den nächsten Tagen zu Hause besucht dürfte ihr ihn alle mal halten, aber heute gehört er noch ganz seiner Mutter und mir.“ Verzückt lächelnd traten Hermiones Mutter, Daphne und Ginny ans Bett.
 

Hermiones Mutter sagte leise: „Er ist so bezaubernd. Hat er schon die Augen geöffnet? Welche Farbe haben sie? Hermione, ich bin so glücklich.“ Sie umarmte ihre Tochter und Draco freudig und ging dann zurück um an der Seite ihres Mannes halt zu suchen, denn sie war so gerührt von dem Augenblick. Auch die anderen Umarmten sie und wünschten ihr Glück. Ginny war zu Tränen gerührt, aber wohl auch weil ihre Hormone gerade mal wieder mit ihr durchgingen, denn sie selber war auch hochschwanger mit ihrem und Harrys erstem Kind.

Sogar Severus, der in den letzten Jahren viel entspannter und vor allem glücklich geworden war, lächelte und sagte: „Glückwunsch ihr beiden.“Schließlich war es Hermione, die die unschlüssig an der Seite stehende Narzissa entdeckte.
 

Stumm sandte sie Draco: „Sprich mit deiner Mutter, ich glaube sie weiß nicht so recht ob sie willkommen ist oder traut sich nicht.“ Draco nickte und wandte sich dann an seine Mutter: „Mutter, willst du nicht auch her kommen und deinen Enkelsohn ansehen? Wir würden ihn dir so gerne vorstellen.“ Etwas erstaunt und überrascht, das Draco sie wirklich so direkt ansprach antwortete sie leise: „Ja, gerne.“, und trat dann langsam ans Bett. Eigentlich war das Verhältnis von Mutter und Sohn mittlerweile gut geworden, doch Narzissas Problem war immer wieder, das sie es nicht als selbstverständlich ansehen konnte, weil sie sich selber nicht verzeihen konnte.
 

Hermione hob Scorpius leicht an und lächelte Narzissa aufmunternd zu, während sie sagte: „Schau nur, das ist deine Großmutter.“ Narzissa war ganz überwältigt von dem Anblick und als Hermione auch noch sagte: „Es ist schön das du gekommen bist Narzissa, wir freuen uns und hoffen, du wirst als Großmutter oft für deinen Enkel da sein.“, traten ihr Tränen in die Augen. Hermione war so eine liebevolle und fürsorgliche Frau und Narzissa bereute es zu tiefst sie zu Anfang bekämpft zu haben, nur weil sie keine Reinblüterin war. Sie konnte sich früher nur schwer von ihren alten Vorstellungen verabschieden, doch die Frau ihres Sohnes und ihre Enkel machten es ihr jetzt wirklich leicht. Man konnte sie einfach nur lieben. Zaghaft lächelnd antwortete Narzissa: „Ich bin so froh das ich bei euch sein darf.“ Sie umarmte ihren Sohn und ihre Schwiegertochter, bevor sie langsam zu Severus trat und sich haltsuchend an ihn lehnte. Sie hatte endlich wieder eine Familie und vielleicht könnte sie sich bald sogar selbst verzeihen.
 

Draco, der nun sichtlich Stolz und glücklich seinen Sohn im Arm hielt, schickte sie jetzt alle aus dem Zimmer, denn er spürte, dass Hermione schlafen wollte und der kleine Scorpius schon in seinem Arm eingeschlafen war.
 

Die nächsten Tage wich Draco keine Sekunde länger als unbedingt nötig von der Seite seiner Frau und seines Sohnes. Hermione genoss dir Fürsorge, die er ihr zuteilwerden ließ und war überglücklich ihren Sohn nun in den Armen halten zu können. Mit der Geburt des kleinen Scorpius begann für die Familie Malfoy wirklich ein neues Zeitalter, denn er würde ganz anders aufwachsen als sein Vater, sein Großvater oder deren Vorfahren. Er würde in einer von Liebe, Vertrauen und Mitgefühl geprägten Familie aufwachsen, genau wie die kleine Rose, die sich sehr freute nun einen Bruder zu haben.
 

Eigentlich sind sie wunderbar
 

Etwa weitere 11 Jahre später. Rose ist also 18 Jahre alt, Scorpius 11

Fluchend stolperte Draco aus dem Kamin in seiner Küche, die Reise mit dem Flohpulver war heute mal wieder etwas unsanft gewesen. Er zog seinen Zauberstab und säuberte sich von Staub und Asche, während seine Frau ihn leicht schmunzelnd ansah und wartete, dass er sie begrüßte. Nachdem er mit seiner Erscheinung wieder zufrieden war, ging er mit zwei großen Schritten zu Hermione und zog sie in seine Arme um sie zärtlich zu küssen. Schnell verfolg seine schlechte Laune, die seine Arbeit und das flohen hier her verursacht hatten, als er seine Frau in Armen hielt.
 

An ihrer Seite fand er immer schnell wieder Ruhe und seine Laune wurde automatisch besser. Auch nach Jahren des Zusammenlebens liebte er sie noch genau so abgöttisch wie damals, als er sie so überstürzt geheiratet hatte. Lächelnd löste sie sich aus der Umarmung und ging zurück zum Herd um die letzten Handgriffe für das Mittagessen zu erledigen. Sie war eine gute Köchin, sowohl mit als auch ohne Magie, aber sie kochte deutlich lieber ohne Magie. Draco hatte anfangs nicht verstanden warum sie eine Muggelküche haben wollte, aber er hatte sie dennoch gekauft und mittlerweile war auch ihr Ehemann froh darüber.
 

Er liebte es in der Adventszeit mit ihr und seinen Kinder zusammen Plätzchen zu backen, oder seine Frau dabei zu beobachten wie sie mit all den Küchenutensilien hantiert, in den Töpfen und Pfannen rührte und der herrliche Duft des Essens bald die ganze Etage erfüllte. Mittlerweile hatte sich eine schöne Routine zum Mittagessen bei ihnen eingefunden. Während Hermione das Essen zu ende kochte, deckte Draco den großen Küchentisch, an dem seine mittlerweile sechsköpfige Familie genügend Platz hatte, dann verließ er die Küche um seine Kinder zu holen, während Hermione noch das Essen auftischte.
 

Er ging direkt aus der Küche in den Garten, denn schon bei seiner Ankunft hatte er durch das Küchenfenster gesehen, dass seine Kinder draußen im Garten spielten. Freudestrahlend liefen sie auf ihren Vater zu, als er den Garten betrat. „Hallo Daddy, da bist du ja schon, spielst du mit uns?“, fragte ihn seine Tochter Daphne, die in wenigen Wochen 9 Jahre alt werden würde. Draco hob seine Tochter, die wie er zugeben musste in letzter Zeit doch recht groß und bald zu schwer für ihn geworden war, hoch und antwortete lächelnd: „Tut mir leid kleines, aber jetzt kann ich noch nicht mit euch spielen. Eure Mutter hat das Mittagessen fertig und du weiß doch, dass ich danach noch mal zur Arbeit muss, aber heute Abend spielen wir ganz lange zusammen, versprochen Prinzessin.“
 

Seine Tochter nickte eifrig und Draco rief seine beiden Söhne zu sich, die noch weiter hinten im Garten mit einem Ball spielten. „Scorpius, Simon, kommt ihr bitte, das Essen ist fertig.“, rief er laut. Mit seiner Tochter auf dem Arm ging er zurück in die Küche, wo er sich und ihr die Hände wusch und sie sich dann gemeinsam an den Esstisch setzten. Nur Rose fehlte wie immer beim Mittagessen, denn sie besuchte eine Muggelschule von der sie erst am späten Nachmittag heim kehrte. Hinter Draco und Daphne stürmten Scorpius und Simon in die Küche und wollten sich sofort an den Tisch setzten, doch ihre Mutter trat ihnen mit strenger Miene in den Weg, die Hände in die Hüften gestemmt sagte sie: „Erst die Hände waschen Jungs!“ Kleinlaut, denn diesem Blick konnte man nicht wiedersprechen, antworten sie: „Ja, Mama!“, und gingen zur Spüle, danach setzten sich danach ebenfalls an den Esstisch.
 

Als alle Platz genommen und sich einen guten Appetit gewünscht hatten, begannen sie mit dem Mittagessen. Draco genoss diese Essen mit seiner Familie aufs tiefste, denn sie waren so anders als die, die er als kleines Kind zu Hause erlebt hatte. Jeden Mittag hörte er gespannt zu, wenn seine Kinder ihm freudestrahlend erzählten was sie den morgen über in der Schule gelernt hatten oder was sie gespielt hatten. Sie hatten ihre Kinder, vorwiegend weil es Hermione für das beste hielt, auf eine normale Muggelgrundschule geschickt. Für Draco war das zwar eine ungewohnte Sache, aber nach und nach musste er zugeben, dass seine Kinder auf der kleinen Dorfschule gut aufgehoben waren und vor allem konnte so auch Hermione wieder mehr arbeiten.
 

Zwar hatten sie weiß Gott genug Geld um sich eine Tagesmutter zu leisten, doch sie hatten gemeinsam beschlossen, dass sie sich so viel es ginge selber um ihre Kinder kümmern wollten, auch wenn Hermione dafür in ihrer Arbeit zu Anfang sehr zurück gesteckt hatte, so war es doch ihr tiefster Wunsch gewesen sich um ihre Kinder selber zu kümmern, aber mittlerweile arbeitete sie Selbständig und hatte sich hier zu Hause ihr kleines Labor eingerichtet. Nachdem die Kinder fertig gegessen hatten und langsam begannen am Tisch unruhig zu werden, erlaubte Hermione ihnen zurück in den Garten zu gehen und weiter zu spielen, worauf die drei unter lautem Getöse die Küche verließen. Wehmütig sah Draco ihnen nach.
 

In gut einem Monat würde Scorpius nach Hogwarts gehen. Seinen Brief hatte er bereits vor ein paar Tagen bekommen und seit dem war er kaum noch zu bremsen in seiner Vorfreude. Draco freute sich zwar auch für seinen Sohn, doch so langsam wurde ihm immer mehr bewusst, dass er ihn dann nicht mehr jeden Tag um sich haben würde. Er würde ihn wirklich sehr vermissen, aber trotzdem kam ihm keine Sekunde in den Sinn seinen Sohn zu Hause zu unterrichten, denn er wollte ihm keines Falls die Erfahrung verwehren diese wunderbare Schule zu besuchen. Erst als ihn Hermione von der Seite anstieß, merkte er dass er mal wieder in Gedanken versunken war. Lächelnd sah er seine Frau an, die ihm angrinste und sagte: „Wie gut, dass ich nie raten muss, oder dich fragen was du gerade denkst, sondern es fast immer mit sehen kann.“
 

Auch Draco musste grinsen und antworte: „Ja, das macht es wirklich leichter, denn oft weiß ich selber danach gar nicht mehr so richtig was ich gedacht habe, da könnte ich dir meistens keine Antwort geben.“ Lachend saßen sie noch einige Zeit zusammen am Esstisch, bis sie schließlich von einem Klopfen am Fenster unterbrochen wurden. Seufzend stand Hermione auf und ging zum Fenster, wo sie einer schwarz braunen Eule, die sie sofort als die von Ginny und Harry erkannte, öffnete. Sogleich folg der Vogel in die Küche, ließ sich auf der Arbeitsfläche nieder und streckte Hermione ihren Fuß hin, an dem eine Pergamentrolle hing. Hermione nahm ihr den Brief ab und öffnete ihn. Ginny hatte ihr geschrieben:
 

Hallo Hermione,
 

leider muss ich unseren Weiberabend heute Abend absagen, denn Harry wurde kurzfristig noch zu einem großen Auftrag gerufen und nun kriege ich keinen Babysitter für die Kinder, da meine Eltern doch noch immer im Urlaub sind und Bill will ich sie nicht aufdrücken, das gibt nur ein riesen Chaos da Victoire und James sich momentan doch nur streiten.
 

Tut mir wirklich leid, ich hoffe, du bist mir nicht böse.
 

Alles liebe,

deine Ginny
 

Hermione seufzte, die Eule saß immer noch auf der Arbeitsfläche, anscheinend warte sie auf eine Antwort, warum konnte Ginny auch nie direkt fragen. Hermione musste bei dem Gedanken leicht schmunzeln, das war mal wieder typisch für ihre beste Freundin. Lächelnd drehte sich Hermione zu ihrem Mann um, der immer noch am Esstisch saß. Ihn liebevoll anlächelnd fragte sie: „Schatz, würdest du mir einen Gefallen tun?“
 

Draco erwiderte, genau so lächelnd: „Für dich doch immer.“

„Könntest du heute Abend auf James, Albus und Lily aufpassen? Harry muss wohl noch länger Arbeiten und Ginny findet keinen anderen Babysitter für heute Abend. Ich freue mich schon so lange auf diesen Mädelsabend und es wäre wirklich schade, wenn sie nicht mit kommen könnte.“ Draco sah seine Frau grinsend an und antwortete: „Klar mache ich das und was krieg ich dafür dass ich auf Potters Bälger aufpasse.“
 

Es machte ihm eigentlich nichts aus auf die drei Potterkinder auf zu passen, denn mittlerweile war nicht nur Hermione mit Ginny und Harry gut befreundet, sondern auch er. Nun auch grinsend ging Hermione zu ihm, setzte sich frech auf seinen Schoß und legte ihre Arme um ihn, dann flüsterte sie verführerisch: „Hm, das könnten wir ja dann heute Nacht heraus finden.“
 

Zärtlich küsste er seine Frau, bevor er sie langsam von seinem Schoss schob, aufstand und etwas bedauernd sagte: „Ich muss leider zurück ins Büro, heute ist viel los und wahrscheinlich sollte ich recht früh nach Hause kommen, wenn ich heute auch noch den Babysitter für James, Albus und Lily spielen soll und nicht nur auf unsere Kinder aufpasse.“ Er gab ihr noch einen kurzen Kuss auf die Stirn, bevor er durch das Flohnetzwerk zu seiner Arbeit zurück kehrte.

Wie vorausgesehen wurde der Nachmittag sehr arbeitsreich für Draco, doch das störte ihn nicht, so verging wenigstens die Zeit bis er seine Familie wieder sah sehr schnell.
 

Auch für Hermione wurde es noch ein aufreibender Nachmittag, denn kurz nachdem sie ihre Antwort an Ginny los geschickt hatte, landeten zwei Weiter Eulen in ihrer Küche. Die eine kam von Luna, die sie, direkt wie sie war, bat Draco heute Abend als Babysitter für ihre Zwillinge ein zu spannen, weil noch Neville in der Schule zu tun hatte. Auch Daphne hatte ein ähnliches Anliegen, da Blaise wie so oft länger arbeiten musste. Und so kam es, dass Hermione mit schlechtem Gewissen weiter Zusagen raus schickte und Draco sich an diesem Abend um mindestens 10 Kinder würde kümmern müssen. Seufzend überlegte sie, was sie vorbereiten könnte um ihrem Mann die Arbeit so leicht wie möglich zu machen und hoffte inständig, dass nicht auch noch Fleur oder Tonks auf ähnliche Ideen kamen, wobei Ted ja eigentlich sehr umgänglich war.
 

Sie beschloss das Wohnzimmer in eine Landschaft aus Matratzen und Kissen zu verwandeln, wo die Kinder entweder toben oder schlafen konnten und Draco könnte ihnen etwas vorlesen oder Geschichten erzählen. Mit ihrem Zauberstab in der Hand ging Hermione in das große, gemütliche Wohnzimmer. Zuerst verstaute sie alle zerbrechlichen Dinge in Schränken und Kommoden, stellte die zwei Stehlampen in eine Ecke des Wohnzimmers wo sie hoffentlich niemand umwerfen würde und verwandelte dann die großen Teppiche, die im ganzen Raum lagen in dicke, weiche Matratzen. Danach fing sie an im ganzen Haus Kissen zusammen zu suchen und einen Teil davon magisch zu vergrößern.
 

Und als ob Hermiones Gedanken vom Nachmittag ein Ohmen gewesen wären, klopfte es eine halbe Stunde vor der verabredeten Zeit an der Tür und als sie öffnete erblickte sie Tonks, die ihren Sohn Ted im Schlepptau hatte. Entschuldigend sah sie Hermione an und sagte dann vorsichtig: „Tut mir leid Hermione, aber ich konnte ihn nicht bei Remus lassen du weißt ja wie er in den ersten Tagen nach dem Vollmond ist. Ich wollte ihm das nicht zumuten.“
 

Hermione seufze resignieren, auf einen mehr oder weniger kam es jetzt auch nicht mehr an. Sie wusste sowieso noch nicht wie sie das Draco beibringen sollte. „Kommt rein, die anderen kommen sicher auch gleich und bei den vielen Kindern wird er eh nicht mehr auffallen.“ Fragend blickte sie Tonks an: „Wieso viele Kinder, ihr habt doch nur drei?“
 

„Naja, heute Mittag hat als erstes Ginny gefragt ob Draco auch auf James, Albus und Lily aufpassen könnte, dazu hat er auch schon ja gesagt, aber er weiß noch nicht das im Laufe des Nachmittages noch Lunas und Daphnes Kinder dazu gekommen sind, also alles in allem sind es jetzt 11 Kinder.“
 

Tonks nickte verstehend und fragte: „Sollen wir das Ganze dann nicht lieber verschieben? Ich meine wir können das deinem armen Mann doch nicht antun das er sich um alle Kinder kümmern muss.“ Hermione konnte ihre Sorge gut verstehen, hatte jedoch beschlossen ihr Treffen nicht schon wieder zu verschieben, schließlich war es fast ein Jahr her das die sechs Frauen sich das letzte Mal gemeinsam hatten treffen können ohne ihre Männer. „Er wird das schon hinbekommen und es ist ja eine Ausnahme, wir können ja etwas früher zurück kommen, dann wird der Abend nicht so lang für ihn.“, antworte Hermione.
 

Noch während sie sich weiter mit Tonks unterhielt klopfte es erneut und Ginny und Fleur standen mit ihren Kinder im Hintergrund vor der Tür. Während sie Victoire und James schon wieder stritten, fragte Hermione leicht entsetzt: „Was machen denn deine Kinder hier Fleur?“ Ihr schwante schreckliches und Fleurs reuevolle Miene war schon Bestätigung genug. Fleur antwortete: „Bill ist auf Dienstreise und ich wollte Ginny eigentlich sagen das ich mit komme, aber sie meinte das Draco auch auf James, Albus und Lily aufpasst und er sicher auch noch auf meine drei aufpassen würde.“ Hermione seufzte, was sollte sie denn tun, ihre schlimmsten Befürchtungen für den Abend wurden wahr und gerade als sie antworten wollte, hörte sie Draco aus der Küche rufen: „Schatz, wo bist du, ich bin zu Hause.“ Hermione sagte zu ihren Freundinnen: „Bringt die Kinder erst mal ins Wohnzimmer, ich komme gleich nach. Erst mal muss ich das hier jetzt Draco beibringen.“
 

Dabei hatte sie eine ausladende Handbewegung in Richtung der sechs Potter- und Weasley-Kinder gemacht. All ihren Mut zusammen nehmend ging sie in die Küche, wo Draco sich gerade ein Glas Saft einschenkte. „Hallo Schatz, da bist du ja, wann kommen denn die Potters und wann geht’s los?“ sagte er, währen Hermione auf ihn zuging und dann seine Hände in ihre nahm: „Wieso bist du nervös?“, fragte Draco weiter. Ihren überzeugendsten Dackelblick aufsetzend sah sie ihn an und antwortete: „Würde es dir etwas aus machen außer auf die Potterkinder auch noch auf die beiden Mädchen von Blaise auf zu passen?“, erst mal mit dem harmlosen beginnen und seinem besten Freund Blaise konnte Draco sowieso kaum etwas abschlagen.
 

Draco lachte: „Deswegen musst du doch nicht nervös sein, klar kann ich auf Miriel und Sarah auch noch aufpassen, die beiden sind doch total lieb.“ Hermione, die Mühe hatte ihre Gedanken vor ihrem Mann in diesem Moment ab zu schließen fragte vorsichtig weiter: „Und Ted Lupin?“ „Auch kein Problem.“, antwortete Draco, fragte dann aber skeptisch weiter: „Hermione, auf wen soll ich heute alles aufpassen, spuks schon aus.“ Leise sagte Hermione: „14?“, und sah ihren Mann etwas ängstlich an. Draco wirkte leicht geschockt als er antwortete: „Und das ließ sich nicht vermeiden? Du hättest mich wenigstens vorwarne können. Ich ermögliche euch gerne diesen Mädelsabend, aber wenn du es nächstes Mal wieder nicht übers Herz bringst zu deinen Freundinnen nein zu sagen, dann waren mich wenigstens vor. Wo ist Rose?“, sagte er sanft, aber etwas tadelnd, fragte dann noch nach. Liebevoll zog er seine Frau in die Arme und legte seine Lippen zärtlich auf ihre.
 

Nach einem lange, innigen Kuss flüsterte er ihr lächelnd ins Ohr: „Dafür verdiene ich dann aber eine große Entschädigung.“ Hermione liefen Schauer über den Rücken, als sie seinen Atem und seine Lippen an ihrem Ohr spürte. Nach über 15 Jahren Ehe schaffte er es immer noch, dass ihr die Knie weich wurden. Lächelnd antwortete sie: „Nur zu gerne, danke, vielen, vielen Dank. Ich liebe dich.“
 

Nach einem weiteren zärtlichen Kuss, beantwortete sie noch Dracos Frage: „Rose ist mit ihren Freundinnen unterwegs, sie ist bis 11 Uhr wieder zu Hause!“ Er nickte nur als Antwort, dann verließen sie gemeinsam die Küche und gingen ins Wohnzimmer, wo sich mittlerweile auch die restlichen erwarteten Kinder und Freundinnen eingefunden hatten. Draco fragte Hermione: „Was ist denn mit dem Wohnzimmer passiert?“ und sie antwortete strahlend: „Ich habe etwas um dekoriert, sodass hier je nach dem was ihr machen wollte getobt werden kann oder du liest was vor oder die Kids gehen schlafen. Auf jeden Fall kann hier nichts mehr zu Bruch gehen.
 

Achja und was zu Essen habe ich auch vorbereitet, drei Bleche Pizza reichen hoffentlich.“ Und zwinkernd flüsterte sie ihrem Mann zu: „Diesmal habe ich gehext, sie werden reichen.“
 

Die Frauen verabschiedeten sich von ihren Kindern und von Draco, dem sie versicherten dass sie ihren Kindern eingeschärft hatten sich zu benehmen und das sie sofort zurück kämen wenn es Probleme gäbe. Schließlich wurde es Draco zu bunt und freundlich lächelnd aber bestimmt dirigierte er die Freundinnen seiner Frau und seine Frau aus dem Haus. Nun war er mit den Kindern alleine, aber schließlich war er ein erwachsener Zauberer und Vater noch dazu, das würde er schon schaffen.
 

Schnell ging er ins Wohnzimmer wo die kleineren ausgelassen tobten und eine Kissenschlacht machten, während Victoire und James sich schon wieder lautstark stritten. Eigentlich verstand keiner von ihnen so recht warum gerade die beiden sich dauernd in die Haare kriegten, waren sie doch nicht mal im selben alter, sonder Victoire ein paar Jahre älter als James, aber sie waren oft wie Hund und Katze, zum Leidwesen ihrer Geschwister und Eltern. Draco beschloss lieber jetzt am Anfang durch zu greifen anstatt sich den ganzen Abend auf der Nase herum tanzen zu lassen.
 

Laut sagte er: „James, Victoire, hört auf zu streiten, ihr benehmt euch ja wie Kleinkinder. James, du gehst jetzt in die Küche und holst genug Teller für uns alle und du Victoire gehst in den Keller und holst Saft und Limo für alle, nimm deine Schwester auch gleich mit, die kann dir tragen helfen.“ Sowohl James als auch Victoire wollten ihm widersprechen, doch Draco ließ das nicht zu. Er setzte seinen kalten wütenden Blick auf, den er früher so oft getragen hatte und sagte: „Keine wiederrede. Eure Mütter haben wahrlich einen freien Abend verdient und wir wollen doch alle, dass sie ihn so lange wie möglich genießen können, daher werdet ihr euch jetzt alle benehmen. Ihr dürft gerne toben, aber sobald es Streit gibt, werde ich das ganze hier beenden und ihr werdet den Rest des Abends nur noch Still auf eurem Po sitzen und warten. Verstanden? Wir können uns hier einen schönen Abend machen und alle Spaß haben, aber dazu müsst ihr auf mich hören.“
 

Schweigend sahen ihn die Kinder an, seine kalte Maske wirkte immer noch, denn keiner wagte es auch nur im Ansatz ihm zu widersprechen, viel zu einschüchternd war sein Auftreten gewesen.

Draco wusste, dass er sie eingeschüchtert hatte und fand das gar nicht gut, aber bei so einer Horde Kinder ging es für den Anfang nicht anders um sich Respekt zu verschaffen. Um die Stimmung wieder etwas zu lockern sagte er dann lächelnd: „So, dann können wir ja anfangen. Wer hilft mir Gläser und Besteck aus der Küche zu holen? Es gibt Pizza und wir können es uns hier im Wohnzimmer gemütlich machen.“ Freudig sprangen seine Kinder und auch Lily und Albus auf um ihm zu helfen, während Victoire und James sich böse anfunkelten, aber schweigend den Raum verließen um ihre Aufgaben zu erfüllen.
 

Auch Draco ging in die Küche und nahm die Pizzableche aus dem Ofen. Mit einem großen Messer schnitt er die Pizzen in kleine Stücke und verteilte diese auf mehrere große Teller, die er von Albus, Lily und James ins Wohnzimmer bringen ließ er selber nahm noch einen Stapel Servierten alle mit. Wieder im Wohnzimmer angekommen wies er Victoire und James an die Pizza an alle zu verteilen und ging noch mal in die Küche wo er ein Tablett nahm und damit Gläser für alle ins Wohnzimmer brachte. Nachdem alle mit Pizza und Limo versorgt waren, kehrte eine angenehme Stille ein, während die Kinder aßen und setzte Draco sich in seinen Schaukelstuhl, der der letzte freie Platz im Raum war. Die Pizza, die Hermione gebacken hatte war wirklich lecker und wenn die Kinder weiter so ruhig bleiben würden, wäre der Abend ein Kinderspiel.
 

Je mehr Kinder jedoch mit dem essen fertig waren, desto lauter wurde es wieder im Raum, aber Gespräche und etwas Lärm waren ja ok, solange es nicht wieder Streitereien gab. Schließlich stand Draco auf und begann das Geschirr ein zu sammeln und stellte es auf das Tablett, nachdem er alles zusammen gesucht hatte, sah er sich in der Runde um. Victoire und James saßen sich auf einem der Sofas gegenüber und Schmollten, Draco beschloss sie einfach schmollen zu lassen, sie mussten lernen miteinander klar zu kommen, fand er. Scorpius hatte sein Schachspiel raus geholt und spielte gegen Albus und Ted hatte es sich mit einem Buch im großen Sessel vor dem Kamin gemütlich gemacht. Die Kinder von Daphne und die Longbottomzwillinge verfolgten das Schauspiel gespannt während Dominique, Louis, Lily, Daphne und Simon auf den Matratzen herum tollten.
 

Draco beschloss die fünf zu beschäftigen. Er griff sich einige der Kinderbücher, die Hermione bereit gelegt hatte und ging zu ihnen, ließ sich in die Hocke sinken und fragte lächelnd: „Soll ich euch eine Geschichte vorlesen?“ Freudig liefen alle fünf aus ihn zu und Lily fragte: „Was für eine Geschichte hast du denn?“ Draco zeigte ihr das Märchenbuch mit Muggelmärchen, welches seine Tochter Daphne immer sehr mochte, doch Lily meinte: „Nein, das kenn ich schon, Tante Hermione hat uns das immer vorgelesen wenn ich hier übernachtete habe.“ Daphne hatte sich währenddessen mit einer Decke aufs Sofa gekuschelt und fragte nun ihren Vater: „Kannst du uns nicht Geschichten aus deiner Schulzeit erzählen wie du Mama kennen gelernt hast und wie es war mit Tante Ginny und Onkel Harry zur Schule zu gehen?“
 

Draco wusste, dass von seinen Kindern bisher nur Scorpius wusste wie seine Eltern sich kennen gelernt hatten und dass sie sich früher nicht gemocht hatten. Er seufzte, ihm würde sicher eine Geschichte einfallen, die er den Kindern erzählen könnte, vielleicht wie er die ersten Wochen in Hogwarts begeistert war, ja das würde gehen. „Ok, ich erzähle euch etwas von Hogwarts aber macht es euch doch alle erst mal hier bequem und dann fange ich an.“, sagte Draco. Nachdem sich alle um ihn herum nieder gelassen hatten, lehnte er sich auf dem Sofa zurück und begann zu erzählen wie er die ersten Tage in Hogwarts erlebt hatte.
 

Er erzählte von der Großen Halle und dem Festbanquette, vom sprechenden Hut, von den Geistern und dem Gemeinschaftsraum der Slytherins. Von dem ersten Quidditchspiel, das er in Hogwarts gesehen hatte und das er danach selber unbedingt ins Slytherin Team wollte. Er erzählte wie er mit Blaise bis spät in die Nacht im Gemeinschaftsraum Schach gespielt hatte und wie gruselig Hogwarts zu Halloween geschmückt war.
 

Danach schwärmte er von Hogwarts im Winter, wie es zu Weihnachten geschmückt wurde und wie schön die Weihnachtsfeste in Hogwarts und auch Silvester waren. Staunend hörten ihm die Kinder zu, nur ein Mal unterbrach ihn Lily, sie sagte strahlend: „Der Gemeinschaftsraum von Gryffindor ist in einem Turm und dort ist alles in rot und golden.“ Draco nickte und lächelte ehe er sagte: „Genau Lily, da hast du recht. Ich durfte den Gemeinschaftsraum der Gryffindors zwar nur ein Mal betreten, denn ich war ja in Slytherin, aber genauso habe ich ihn in Erinnerung.“ Während er weiter sprach nahm er lächelnd war das nacheinander alle fünf um ihn herum einschliefen. Als er sich umsah bemerkte er das nur noch Ted, der immer noch lass und Scorpius und Albus, die immer noch Schach spielten, wach waren.
 

Zufrieden lächelte er, das war doch wirklich nicht so schwer gewesen und als sein Blick auf die Uhr fiel, sah er dass es schon kurz vor zwölf war. Die Frauen würden sicher bald zurück kommen und er hatte alles unter Kontrolle. Er sah eine Weile seinem Sohn beim Schachspielen zu und wieder beschlich ihn die Wehmut und die Gedanken das Scorpius in einigen Wochen nach Hogwarts gehen würde.
 

Während Draco sich um die Kinder kümmerte, saßen die Frauen in einem schönen Restaurant auf der Terrasse und genossen ein gutes Essen und einen guten Wein. Sie hatten sich wirklich lange nicht mehr in so einer großen Runde gesehen und so hatten sie sich viel zu erzählen. Jede hatte Neuigkeiten, die sie den anderen unbedingt mitteilen wollte, doch die für Hermione überraschendste, schönste und auch gleichzeitig tiefgehest Neuigkeit hatte Ginny, sie erzählte strahlend das sie im dritten Monat schwanger sei und Harry und sie erneut Eltern werden würden.
 

Alle freuten sich über diese wunderschöne Nachricht und Hermione fiel ihrer besten Freundin freudestrahlend um den Hals. Von allen Seiten wurde Ginny gratuliert und obwohl sich Hermione freute, machte es sie auch etwas wehmütig. Ihre Gedanken schweiften zu ihrem kleinen Scorpius, der in ein paar Wochen schon nach Hogwarts gehen würde. Er war so schnell groß geworden, vielleicht könnten sie und Draco ja auch noch ein Kind bekommen. Eigentlich hatte sie lange nicht mehr darüber nachgedacht, denn nachdem ihr jüngster vor sieben Jahren auf die Welt gekommen war hatte Hermione sich auf ihre Arbeit konzentrieren wollen und so war vorerst das Thema Familienplanung abgeschlossen gewesen, doch seit dem Scorpius erster Schultag näher rückte, kam ihr immer wieder der Gedanke noch ein Kind zu bekommen.
 

Sie wollte in den nächsten Tagen auf jeden Fall mit Draco darüber reden, beschloss sie.
 

Da die Frauen ein bisschen ein schlechte Gewissen hatten weil sie Draco die Kinder alle aufgeladen hatten, beendeten sie ihren Abend schon kurz nach 12 und apparierten zurück zum Cottage. Als sie das Wohnzimmer betraten bot sich ihnen ein wirklich schönes Bild. Die meisten Kinder schiefen im Zimmer verteilt auf den Matratzen und Sofas, während Ted lesend vor dem Kamin saß und Scorpius mit Albus Schach spielte und Draco ihnen interessiert zusah. Als er merkte, dass seine Frau den Raum betrat drehte er sich lächelnd um und sagte leise: „Seht ihr, alle in Ordnung, war gar kein Problem.“ Hermione ging freudestrahlend zu ihrem Mann und schloss ihn in die Arme: „Du bist der aller bester, vielen Dank Schatz.“, flüsterte sie ihm ins Ohr bevor sie ihn liebevoll küsste.
 

Sie wurden unterbrochen als Scorpius sagte: „Mama, Papa, muss das sein, das ist voll peinlich, müsst ihr euch unbedingt vor meinem Freund küssen.“
 

Die erwachsenen und auch Ted begannen herzlich zu lachen, wodurch die schlafenden Kinder aufwachten. Da die Kinder jetzt schon mal wach waren begannen alle ihre Kinder ein zu sammeln und nach und nach leerte sich das Haus wieder. Nachdem Draco und Hermione dann auch noch ihre eigenen Kinder ins Bett gebracht hatten, gingen sie gemeinsam in ihr Schlafzimmer, machten sich fertig fürs Bett und kuschelten sich in die Decken. Seufzend schmiegte sich Hermione in Dracos Arme, sie beschloss ihn heute schon auf ihren Wunsch an zu sprechen und begann es vorsichtig: „Du warst heute wirklich super, so ruhig waren die Kinder noch nie wenn sie alle zusammen waren und sogar Victoire und James schienen sich nicht zu streiten.“
 

Draco grinste: „Ja, sie waren beleidigt und wohl beide sauer auf mich anstatt aufeinander, aber mit mir sollte man sich besser nicht streiten, doch du hast schon recht, der Abend war erstaunlich entspannt, ich glaube mein strenger Blick wirkt noch sehr gut.“ Auch Hermione musste nun schmunzeln und während sie sich zu Draco umdrehte, sagte sie: „Du bist ein wirklich guter Vater und es war eine sehr schöne Zeit als Rose, Scorpius, Daphne und Simon noch richtig klein waren. Manchmal wünsche ich mir das es wieder so wird, vor allem wo unser großer jetzt bald nach Hogwarts geht und Rose bald die Schule beendet.“
 

Draco nickte und flüsterte: „Ich weiß genau was du meinst, ich werde Scorpius auch schrecklich vermissen, hoffentlich bleibt Rose noch eine Weile hier wohnen.“ Dann zog er sie enger an sich, legte seine Hände auf ihre Wangen und begann sie zärtlich zu küssen. „Wir werden das aber zusammen schaffen“, flüsterte er weiter, nachdem er den Kuss unterbrochen hatte. Sie sah ihn liebevoll an und sagte: „Vielleicht könnten wir ja noch mal ein Baby bekommen. Jetzt wo Scorpius bald für die meiste Zeit des Jahres weg ist. Ich würde das so gerne noch mal erleben. Wusstest du eigentlich, dass Harry und Ginny auch noch mal Eltern werden?“
 

Draco grinste: „Daher weht also der Wind. Aber ich weiß nicht ob ich das noch mal will, lass mich etwas drüber nachdenken, ja. Wir reden morgen noch mal darüber, erst mal will ich dich jetzt in meinem Arm halten und schlafen.“ Hermione lenkte ein, wusste sie doch das Draco wirklich drüber nachdenken würde und sie spürte, dass er im Grunde genommen gar nicht abgeneigt war. Wohlig seufzend kuschelte sie sich eng an ihren Mann und genoss seine starke Umarmung. Während sie so aneinander gekuschelt da lagen, begann Draco seine Hände über die Kurven seiner Frau wandern zu lassen. Eigentlich wollte er genau das was sie auch wollte, noch ein Kind, aber so wirklich hatte er nicht darüber nachgedacht. Jetzt, wo er über diese Idee wirklich nachdachte, spürte er wie von Sekunde zu Sekunde der Wunsch wuchs mit ihr noch mal dieses Glück zu erleben.
 

Er fuhr fort sie zu streicheln und ließ seine Hände unter ihren weichen Pyjama gleiten um ihre zarte Haut zu berühren. Hermione atmete tief und genießend durch und fragte dann leise: „Was wird das denn?“ Draco stützte sich etwas auf seinen Ellenbogen, strich ihre dicken Locken hinters Ohr, sodass er mit seinen Lippen ihre Ohrmuschel berühren konnte und flüsterte dann: „Ich finde deinen Wunsch eigentlich sehr gut, lass uns doch gleich heute noch anfangen ihn um zu setzten.“
 

Ihr liefen bei diesen Worten und durch seinen Atem auf ihrer Haut, Schauer über den Rücken. Freudig drehte sie sich auf den Rücken und zog ihren Mann in ihre Arme um ihn in einen innigen Kuss zu vertiefen. „Ich liebe dich“, flüsterte sie in den Kuss hinein und auch er flüsterte: „Ich liebe dich.“ So versanken sie in ein lang andauerndes und leidenschaftliches Liebesspiel.
 

Gut ein Jahr später:
 

Als Scorpius nach seinem ersten Schuljahr begeistert aus dem Hogwartsexpress sprang, der gerade in den Bahnhof Kings Cross eingefahren war, erwarteten ihn am Bahnsteig nicht nur seine erwachsene Schwester Rose, sowie seine Geschwister Daphne und Simon und seine Eltern, sondern auch seine neue Schwester Felicitas. Genau wie er selber hatte sie silberblondes Haar, doch hatte sie eindeutig von ihrer Mutter die wilden Locken und von ihrem Vater die eisblauen Augen geerbt, wie sie auch Scorpius hatte.
 

Mit ihren kleinen, blonden Löckchen sah sie aus wie ein Engel, genau wie Rose es auch getan hatte und Scorpius konnte nicht anders als seine kleine Schwester sofort ins Herz zu schließen. Stolz und beschützend hielt sein Vater das kleine Mädchen im Arm, während Hermione Simon an der Hand hielt, der ganz aufgeregt war, weil sein großer Bruder nach Hause kam. Daphne stand währenddessen zwischen ihren Eltern, nur die Hand ihrer Mutter wollte sie nicht halten, da sie fand, dass sie dafür mittlerweile zu alt mit ihren fast 10 Jahren war. Nächstes Jahr würde sie endlich auch nach Hogwarts gehen, darauf freute sie sich schon riesig.
 

Rose hingegen sah einfach nur ihrem Bruder entgegen und war gespannt seine Geschichten aus Hogwarts zu hören, das sie ja nie besucht hatte.
 

Knapp zwei Jahre nach der Geburt der kleinen Felicitas, kam Hermiones letztes Kind zur Welt und auf Dracos Wunsch hin, der noch sehr darunter litt das vor kurzem seine geliebte Mutter gestorben war, nannten sie diese Mädchen Narzissa, nach ihrer Großmutter, die sie leider nie kennen lernen würde. Narzissa hatte sich nach dem Krieg und den Querelen im Jahr danach wirklich gewandelt. Sie bereute ihr Verhalten und sie versuchte mit allen Mitteln das was sie Draco angetan hatte wieder gut zu machen. Sie war eine liebevolle, fürsorgliche und aufopfernde Großmutter.
 

Ihre Enkel waren ihre ein und alles und auch wenn sie eine Weile gebraucht hatte zu verstehen das Hermione für immer die Frau an der Seite ihres Sohnes sein würde und die Welt nicht unter ging weil er eine Muggelstämmige geheiratet hatte. Es war sogar gegenteilig, denn das Ansehen der Malfoys war nach dem Krieg nur durch die Verdienste ihres Sohnes und seiner Frau enorm wieder gestiegen. Narzissa war für eine Hexe noch jung gewesen, aber manche Krankheiten konnten selbst Zauberer nicht heilen. Severus zog sich nach dem so frühen Tod seiner Frau sowohl aus dem Lehrbetrieb der Schule zurück als auch sehr von der Familie, aber er wurde als und starb erst im hohen Alter.
 

Die kleine Narzissa, Dracos ganzer Stolz war ihr einziges Kind, das keine silberblonden Haare hatte, doch hatte sie die feinen Züge ihres Vaters aber wiederum die braunen Augen ihrer Mutter geerbt. Draco liebte sie abgöttisch, glich sie doch so sehr seiner geliebten Hermione und das Bewusstsein das sie endgültig ihr letztes Kind sein würde und ihm die Vergänglichkeit des Lebens durch den Tod seiner Mutter nur zu gut vor Augen war, ließen ihn die Zeit mit seiner jüngsten Tochter, aber auch die mit seinen anderen Kindern von nun an noch bewusster genießen. Er fand, er war wirklich der glücklichste Mann der Welt. Er hatte ein wundervolle Frau, sechs tolle Kinder, ein wunderschönes Heim und letztendlich sogar einen Beruf, der ihm sehr viele Freiheiten ließ und Spaß machte.
 

Wenn Freunde gehen
 

Jahrzehnte später.
 

Tief traurig stand er an dem offenen Grab. Schon lange hielt er nicht mehr an den Regeln seines Vaters fest keine Gefühle zu zeigen. Wenn er es für richtige hielt, zeigte er in der Öffentlichkeit sehr viel Gefühl und es war ihm egal was andere darüber dachten. Jetzt war kein Augenblick um darüber nach zu denken ob er seine Gefühle zeigen sollte, denn er hätte sie niemals zurück halten können. Vor ihm in dem dunklen, glänzenden Sarg lag sein bester Freund.
 

Der Mann, der ihn seit seiner Kindheit begleitet hatte. Ihm in den schwersten Stunden seines Lebens Trost gespendet hatte, ihm ins Gewissen geredet hatte wenn er als jugendlicher Unfug anstellen wollte und ihn später unterstützt hatte als er um sein Glück gekämpft hatte. So viele Jahrzehnte hatten sie ihr Leben miteinander geteilt. Sie hatten beide geheiratet, er, Draco zwar viel früher, aber auch sein Freund hatte eine Familie gegründet und doch, blieb ihre Freundschaft immer bestehen. Er trauerte um seinen Freund, doch er wusste, er hatte sich gewünscht jetzt zu gehen.
 

Schon seit Jahren, seit dem seine geliebte Frau Daphne gestorben war, war sein Lebenswille immer kleiner geworden und schließlich war er krank geworden. Am Ende ging es ganz schnell, nur Wochen nach der Diagnose war er im Kreise seiner Lieben zu Hause in den Tod geglitten. Langsam sah er auf, neben ihm stand seine geliebte Frau, die ihm in dieser schweren Stunde halt gab, auch wenn sie selber trauerte, denn auch für sie war Blaise zu einem sehr guten Freund geworden. Tränen liefen ihm über die Wangen, während er sich umsah. Auch seine Kinder waren da, allen voran Scorpius, der besonders trauerte, da Blaise sein Patenonkel gewesen war.
 

Schon immer hatte er sich mit seinem Onkel besonders gut verstanden. Als Scorpius klein gewesen war hatte Blaise ihn oft besucht, mit ihm Schach gespielt, oder Ausflüge mit ihm und Draco gemacht. Als dann Daphne und Simon alt genug waren um sie zu begleiten waren auch sie auf diese Ausflüge mit gekommen und irgendwann wurde es zu einer Tradition das die beiden Männer mit ihren Kindern zusammen etwas unternahmen, während Daphne und Hermione mal etwas Zeit für sich hatten.
 

Nun trat Blaise älteste Tochter Miriel vor und begann zu sprechen: „Wir sind heute hier her gekommen um meinem geliebten Vater die letzte Ehre zu erweisen, der leider viel zu früh und sehr schnell aus unserer Mitte gerissen wurde. Mich und meine Schwester vermag in dieser schweren Stunde nur der Gedanke zu trösten, dass er jetzt bei unserer Mutter ist. Nachdem unser Vater in seiner Jugend die Wirren des Krieges erlebte, auf der Flucht war und schließlich selber in der großen Schlacht gegen Voldemort mit kämpfte, hat er es geschafft Ruhe zu finden, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Er hat immer gesagt, er hätte das wirkliche Glück gefunden, denn unsere Mutter würde ihn komplett machen. Wir hoffen, jetzt bist du wieder komplett Papa. Leb wohl, wir lieben dich.“
 

Miriels Schwester Sarah war während der Ansprache ihrer Schwester zu ihr getreten und hatte einen Arm um sie gelegt. Gemeinsam warfen sie tief traurig einige Blumen auf den Sarg, bevor sie wieder auf die Seite gingen und Draco gegenüber standen. Nun war er an der Reihe. Hilfesuchend drückte er die Hand seiner Frau etwas fester und auch ohne seine Gedanken zu lesen wusste sie, dass sie ihn nach vorne begleiten sollte.
 

Gemeinsam schritten sie zum Fuß des Grabes und nachdem Draco noch einmal tief durchgeatmet hatte, begann er heiser zu sprechen: „Ich werde dich vermissen, Blaise mein Freund. So lange hast du mein Leben begleitet und mir oft den Kopf gewaschen als ich in jugendlichem Leichtsinn Mist bauen wollte. So oft, hast du mir beigestanden wenn niemand anderes da war. Du hast mich nie gedrängt dir etwas zu erzählen, doch warst du immer da, wenn ich dich brauchte.
 

Danke, danke, dass du mich im Leben begleitet hast, das du mein Freund warst, auch als ich ein Arschloch war. Danke dass du meine gute Seite gesehen hast, als selbst ich sie nicht gesehen habe und zu mir gehalten hast. Du warst immer mein bester Freund und so sehr ich mich auch anstrenge kann ich deinen letzten Wunsch nicht zu trauern, weil du dort hin gehst, wo du schon seit Jahren sein willst, zu deiner Daphne, nicht erfüllen. Zu sehr schmerzt es, denn mit dir ist auch ein Teil von mir gegangen. Mein Leben wäre ohne dich niemals so verlaufen wie es das ist und noch heute schulde ich dir mein Leben, weil du meins gerettet hast, meine Hermione – die mein Leben ist, wie Daphne das deine war - gerettet hast als ich es nicht konnte. Du warst ein wirklich guter Mensch, immer hast du darauf geachtet wie es deinen Mitmenschen geht.
 

Oft hast du vor allen anderen gesehen wenn es jemandem schlecht ging nur Daphne übertraf dich in dieser Empathie. Du hast es immer geschafft andere wieder auf zu muntern und mit der Leichtigkeit und dem Frohsinn, mit dem du durchs Leben gegangen bist, hast jeden Tag mit dir zu einem ganz besonderen Tag gemacht. Wir werden dich nie vergessen, leb wohl mein Freund.“
 

Die letzten Worte gingen fast unter, denn Draco brachte kaum noch ein Wort heraus, sein Hals fühlte sich wie zugeschnürt an und weitere Tränen liefen über sein Gesicht. Hermione neben ihm sagte nun leise: „Leb wohl!“, und legte einen großen Strauß weiße Rosen, die Draco und sie mitgebracht hatten, auf den Sarg. Gemeinsam schritten sie zurück zu ihren Kindern und nachdem der Geistliche noch einen Segen gesprochen hatte, gingen Draco und Hermione und Miriel und Sarah um ihnen ihr Beileid aus zu sprechen, aber auch um ihnen jetzt bei zu stehen. Sie waren ein Teil ihrer Familie und sie brauchten jetzt ihren Beistand. Sie stellten sich hinter die beiden Frauen und gaben ihnen Halt, während auch die anderen Trauernden ihnen kondolierten.
 

Nach und nach wurde es leerer und schließlich verließen Draco und Hermione mit Blaises Töchtern zusammen als letzte den Friedhof. Sie apparierten mit ihnen zu der Villa, die Blaise vor Jahren für sich und seine Familie gekauft hatte. Schon viele Freunde und auch Dracos Kinder waren schon dort und warteten auf sie. Es wurde eine sehr schöne Gedenkfeier, soweit solch eine Feier überhaupt schön sein kann. Sie erinnerten sich an Blaise und auch an Daphne, saßen lange zusammen und schwelgten in Erinnerungen. Auf den Wunsch von Miriel und Sarah hin erzählte Draco von ihren Tagen in Hogwarts.
 

Wie Blaise sich für ihn und seine Freunde eingesetzt hatte, wie Daphne ihm und Hermione geholfen hatte als ihre Beziehung noch geheim war und ihm immer wieder gesagt hat er müsse um Hermione kämpfen und sich gegen die Todesser stellen, nur so könne er sie schützten. Er erzählte wie blind er damals war und bei all den Erinnerungen standen ihm immer wieder die Tränen in den Augen, aber auch das war in Ordnung so.
 

Am Abend dieses Tages saßen Draco und Hermione wie fast jeden Abend gemeinsam vor ihrem Kamin und ließen den Tag Revue passieren. Draco fragte sich noch immer, wie sein Leben wohl ohne seinen besten Freund sein würde, doch er wusste, das er auch diese Prüfung bestehen würde, denn Hermione war an seiner Seite. All die Jahre war sie seine Stütze gewesen und letztendlich waren auch seine Kinder und seine Enkelkinder seine Stützte. Er würde nicht in Trauer versinken, denn seine Familie brauchte ihn. In den letzten Jahren waren viele gute Freunde gegangen.
 

Viele Freunde, von denen er in jugendtagen nie gedacht hätte, das er sie mal zu seinen besten Freunden zählen würde und doch hatten gerade die, von denen er nie erwartet hatte das sie mal seine Freunde sein würden, sein Leben am meisten bereichert und ihn mit offenen Armen aufgenommen. Nur Blaise und Daphne waren seine einzigen Freunde aus Kindertagen gewesen und geblieben.
 

Vom wahren Glück
 

Etliche Jahrzehnte nach ihrem Schulabschluss.

Schweigend genossen sie diesen gemeinsamen Abend aneinander gekuschelt auf dem Sofa in ihrem Wohnzimmer vor dem Kamin.
 

In den letzten Wochen hatten sie nicht viel Zeit alleine und zum Luftholen gehabt. Sie waren fast jeden Tag unterwegs gewesen oder hatten Besuch gehabt, und auch morgen würden sie wieder ein volles Haus haben, aber auf diesen Besuch freuten sie sich aus tiefstem Herzen. Lächelnd sah sie ihren Mann an, auch nach so vielen Jahren fand sie ihn noch anziehend, attraktiv und liebte jeden Augenblick, den sie mit ihm verbringen durfte. Als das Feuer im Kamin langsam runter brannte und es kühler im Zimmer wurde, stand er auf, reichte seiner Frau seine Hand und gemeinsam gingen sie die Treppe hinauf in ihr Schlafzimmer. Schon seit so vielen Jahren war dies ihr Ritual, jeden Abend waren sie gemeinsam so in ihre Räume gegangen und waren nebeneinander eingeschlafen.
 

Am nächsten Morgen standen sie früh auf, gemeinsam bereiteten sie in der Küche ihr Frühstück vor und setzten sich dann in ihre Essecke um ihr Frühstück zu genießen. Wie jeden morgen laßen sie zuerst den Tagespropheten und schon seit Jahren bekamen sie jeden Morgen zwei Exemplare davon, denn keiner von beiden hatte je einen Teil seiner Zeitung abgeben wollen. Sie hatten beide viele Eigenheiten, aber schon zu Anfang ihrer Ehe hatten sie ihre ganz eigene Art entwickelt damit um zu gehen und im Grunde liebe ja jeder auch die kleinen Fehler des anderen.
 

Schon kurz nach dem Frühstück polterte es im Kamin in der Küche und ihr Sohn Scorpius Malfoy trat heraus. Er wurde begleitet von seiner Ehefrau, mit der er seit vielen Jahren eine glückliche Ehe führte und drei erwachsene Kinder hatte. Ihr Sohn wollte ihnen heute helfen die Familienfeier vor zu bereiten und auch ihre anderen vier Kinder würden in den nächsten Stunden eintreffen um alles vor zu bereiten. Sie erwarteten ihre Enkel – ja sogar Urenkel hatten sie schon einige - insgesamt würden sie heute Abend mit gut 50 Leuten zusammen feiern und alle waren sie ihre Familie. Unter den Vorbereitungen verging der Tag sehr schnell.
 

Es mussten Betten gemacht werden, das Essen hergerichtet und die Tische im Garten aufgebaut werden. Am Morgen war es noch angenehm kühl gewesen, aber der strahlend blaue Himmel hatte schon da einen schönen Tag versprochen, wie geschaffen für ein Gartenfest. Rose kam wenig später mit ihrem Mann, sie apparierten vor das Haus, wobei Rose noch wie immer schimpfte, das ihr diese Art des Reisens mit Magie gar nicht gefiel, aber wohl vor allem, weil sie nicht selber apparieren konnte, sondern ihr Mann sie immer Seit an Seit mit nehmen musste. Ihre Kinder jedoch würden im Laufe des Tages selber her apparieren mit ihren Familien.
 

Als am Nachmittag mit großem Hallo, vielen Umarmungen und Küssen alle eingetroffen waren, begann der gemütliche Teil des Festes. Zwei ihrer Enkelsöhne hatten sich bereit erklärt das Grillen zu übernehmen und während Hermione mit ihren Töchtern die Tische deckte und die Salate verteilte, spielte ihr Mann mit seinen Urenkeln. Lächelnd nahm sie sich die Zeit um dieses wunderschöne Bild zu betrachten. Ja, es war alle so ganz anders gekommen in ihrer beider Leben als es zuvor auch nur irgendwer geahnt hatte. Sie hatten eine lange, glückliche Ehe geführt und ihr Mann hatte sich unter der Liebe und Freundschaft, die ihm in den Jahren nach dem Krieg entgegen gebracht wurden zu einem ganz neuen Menschen entwickelt.
 

Sie war, seit dem sie ihn wirklich kannte, wahnsinnig stolz auf ihn gewesen, doch in den letzten Jahren war dieser Stolz einem Stolz auf ihre gemeinsame Familie gewichen, da es zum Großteil auch sein Verdienst war das ihre Familie so wundervoll geworden war. Er war ein liebevoller, fürsorglicher und aufmerkstamer, aber auch hin und wieder strenger Vater gewesen, der ihre Kinder zu starken und aufrichtigen Zauberern erzogen hatte und Rose zu einer sehr selbstbewussten, voll im Leben stehenden Muggel, die jedoch noch immer tief verwurzelt in der Zaubererwelt war. Drauf war Hermione wahnsinnig stolz.
 

Lange saßen sie an diesem Abend zusammen, aßen, tranken, reden über vergangen Zeiten und über neue Pläne, die sie für die nahe Zukunft hatten. Draco und Hermione genossen diesen Abend im Kreise ihrer Lieben sehr. Mittlerweile war es schon dunkel geworden und überall auf den Tischen und in der Wiese leuchteten die kleinen Windlichter, die Hermione verteilt hatte. Die bunten Windlichter tauchten den Garten in angenehmes Licht und schufen eine entspannte Stimmung.
 

Hermione und Draco hatten es sich auf einer kleinen Bank an einer der großen Tafeln bequem gemacht und alle ihre Kinder saßen mit ihnen zusammen. Hermione erzählte mal wieder von ihren Erlebnissen während Voldemort an der Macht gewesen war und von ihrer Schulzeit, denn ihre Enkel wollten nur zu gerne etwas über die Abenteuer hören, die ihre Großmutter oder Urgroßmutter erlebt hatte, schließlich wurden die Geschehnisse von damals mittlerweile in Geschichtsbüchern veröffentlicht aber niemand konnte all dies spannender erzählen als Hermione die an vorderster Front dabei gewesen war.
 

Lächelnd legte Draco seinen Arm um die Schulter seiner Frau und zog sie an sich. Er ließ seinen Blick durch den Garten schweifen und beobachtete seine Familie. Was er sah erfüllte ihn mit tiefer Freude und Zufriedenheit. Ja, er hatte wahrlich Glück im Leben gehabt Ein ganzes Leben hatte er an der Seite seiner wundervollen Frau führen dürfen, mit ihr zusammen sechs wunderbare Kinder bekommen, die mittlerweile selber Kinder und Enkelkinder hatten. Niemals hätte er sich als junger Mann träumen lassen, dass all das Schreckliche, das er in seiner Kindheit und Jugend erlebt hatte, mal keine Rolle mehr für ihn spielen würde. Er erinnerte sich zwar noch gut an die Grausamkeiten und Kälte, die er damals erfahren hatte, aber es berührte ihn nicht mehr, zu sehr war sein Herz mittlerweile mit Glück und Liebe erfüllt.
 

Zu Anfang hatte ihn alleine die Zeit mit seiner Frau und ihr Liebe geheilt, doch als ihre erste Tochter nach all den Komplikationen gesund zur Welt gekommen war, war er wirklich genesen und sein Herz komplett geworden als seine Familie immer weiter wuchs. Er hatte in seinem Leben mehr geschafft, als er es jemals für möglich gehalten hatte. Zwar hatte er das Vermögen der Familie Malfoy durch seine legalen Geschäfte vervielfacht, was aber wohl nur an seinem Händchen für gute Geschäfte und wie er zugeben musste, auch oft an der Voraussicht seiner Frau gelegen hatte, aber im Grunde bedeutete ihm dies nichts.
 

Er hatte mit seinem Testament mit einer alten Tradition der Malfoys gebrochen und das Familienvermögen gleichmäßig verteilt an all seine Kinder vererbt, denn er fand es überflüssig, dass einer alleine ein Vermögen erbt, welches sogar mehrere Generationen nicht würden ausgeben können. Auch hatte er es mit Hilfe seiner klugen Frau geschafft den Fluch, der über der Familie Malfoy gelegen hatte, zu brechen, schließlich hatten seine Ahnen sich schon geirrt, als sie sie als Muggelgeborene wie ein Reinblut zuließen.
 

Seinen Kindern hatte er beigebracht das das wichtigste im Leben die Familie und die Liebe ist und sie sich immer von ihrem Herzen leiten lassen sollten. Eine sehr ungewöhnliche Ansicht für einen Malfoy, sein Vater würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüsste, was aus seiner Familie geworden war, aber Draco störte das nicht. Er hatte schon seit langem seinen innerlichen Frieden mit dem Tyrannen gemacht, der sein Vater gewesen war und ihn nach langen Gesprächen mit seinem Onkel auch besser verstanden. Absolut nichts konnte die Taten seines Vaters entschuldigen, aber Draco wusste, dass er seine Familie hatte schützten wollen und ihn geliebt hatte, wenn auch auf eine ziemlich verquere weise.
 

Sein Vater war sein Leben lang kein glücklicher Mensch geworden, heute hatte Draco nur noch Mitleid für seinen Vater übrig, der seine große Liebe aufgegeben hatte, um dem zu entsprechen, was die Familie von ihm erwartete.
 

Draco dachte erschauernd dran zurück, dass es eine kurze Zeit gegeben hatte, in der er aus Dummheit fast auch Hermione aufgegeben hätte, nur um sie vor Voldemort und seinem Vater zu schützten, nur gut, dass sie ihn dazu gebracht hatte mutig zu sein und sich gegen die Todesser zu stellen. Er war sehr froh darüber, dass seine Mutter nach der Inhaftierung seines Vaters dann doch wieder zur Besinnung gekommen war und in ihren letzten Jahren eine gute Großmutter für ihre Enkel sein konnte, auch wenn es zu spät gewesen war eine gute Mutter für ihren Sohn zu sein.
 

Manchmal hatte Draco das Gefühl gehabt, seine Mutter hatte versucht an seinen Kinder wieder gut zu machen, was sie bei ihm verpasst hatte, aber er hatte sie nie darauf angesprochen und sie auch nie in ihren Anstrengungen seinen Kindern etwas Gutes zu tun aufgehalten. Er hatte seine Mutter als Kind wirklich geliebt und er war froh gewesen, dass er sie als Erwachsener Mann, der gerade seine eigenen Familie gründete, wieder lieben konnte, denn sie war fast wieder zu der liebevollen Frau geworden, die er als Kind gekannt hatte.
 

Zwar war sie zeit ihres Lebens vom Verlust ihres Ehemanns gezeichnet und trug eine tiefe Traurigkeit in sich, weil sie die Schuldgefühle, die ihre Taten bei ihr auslösten nie los wurde, aber sie hatte es genossen ihre Enkel aufwachsen zu sehen zu dürfen. Seine Mutter war nun schon über 40 Jahre tot, doch Draco trauerte nicht. Sie hatte ein langes und letztendlich erfülltes Leben gehabt, vor allem nachdem sie Severus geheiratet hatte und sie hatten sie an ihrem Lieblingsplatz bestatten lassen, in ihrem Rosengarten auf Malfoy Manor, in dem er nach seiner Flucht mit Hermione nie wieder gelebt hatte.
 

Nun gehörte es seinem ältesten Sohn, der mit seiner Frau, seinen Kindern und seinen Enkelkindern endlich mal dafür sorgte, dass die vielen Zimmer des Manors auch genutzt wurden, er hatte es zwar Rose und ihrem Mann geben wollen, doch sie hatten das Manor nicht haben wolle, sie hatte es in die Welt hinaus gezogen, was er respektiert und unterstützt hatte. Das alte Herrenhaus war somit durch Scorpius Familie zu einem wirklich Familienhaus geworden, zu einem mehr Generationenhaus und so war es endlich von Leben und Liebe erfüllt. Draco hatte in seinem Leben viel erreicht, aber das einzige, das ihm wirklich etwas bedeutete war nicht sein Geld, nicht der Respekt, den die Zauberer der Familie mittlerweile ehrlich entgegen brachten, ganz ohne Furcht, nein, es war seine Familie und im Grunde genommen war er reicher als alle Malfoys es jemals gewesen waren, denn er hatte ehrliche Liebe erfahren und geben dürfen.
 

Sein Leben war von Liebe und Glück geprägt gewesen. Es tat ihm nicht leid diese Leben bald zu verlassen, denn er wusste, auch danach würde seine Hermione bei ihm sein, das einzige, was ihm ein ganz kleines bisschen leid tat, war das er nicht mehr sehen würde wie Daphnes älteste Tochter seine erste Urenkeltochter zur Welt bringen würde, denn sein Sohn Scorpius hatte bisher nur männliche Enkel und seine Tochter Rose ebenfalls.
 

Hermione hatte währenddessen selig den Gedanken ihres Mannes gelauscht, ja sie waren wirklich vom Glück gesegnet. Zwar waren sie seit ihrer Flucht sowohl in ihren Gefühlen, als auch in ihren Gedanken verbunden und auch wenn zwischen ihnen kein physisches Band entstanden war, so konnten sie es trotzdem nicht lange ohneeinander aushalten.
 

Ihr Band war andere Natur gewesen, es war die starke, aufrichtige und unendliche Liebe gewesen, die sie ihr ganzes Leben lang aneinander gebunden hatte. Dass sie dabei einander so einfach so nahe sein konnten, hatte ihnen sicher oft geholfen, doch Hermione war sich sicher, ihre Liebe hätte auch ohne dieses magische Band gehalten. Es war spät geworden, als Hermione und Draco gemeinsam die Stufen zum 1. Stock hinauf stiegen und in ihr Schlafzimmer gingen. Die meisten anderen Familienmitglieder waren entweder schon schlafen gegangen oder nach Hause appariert, aber sie würden alle am nächsten Morgen zum aufräumen und frühstücken zurück kehren.
 

Wie jeden Abend gingen sie gemeinsam ins Bad um sich die Zähne zu putzen und während Hermione ihre Locken kämmte, legte Draco den Schmuck, den seine Frau heute getragen hatte in die vorgesehene Schatulle und ging dann lächelnd zurück ins Bad um seine geliebte Frau in die Arme zu schließen. Auch heute konnte er noch immer in ihren wunderschönen braunen Augen versinken und so küsste er sie liebevoll, bevor sie gemeinsam ins Schlafzimmer gingen, ihre Pyjama anzogen und sich in ihr gemütliches Bett kuschelten.
 

Wie jeden Abend zog er seine Frau in seine Arme, sie gaben sich einen zärtlichen Gutennachtkuss und normalerweise drehte sie sich danach in seinen Armen um und kuschelte sich mit dem Rücken an seine Brust, aber diesen Abend war es anders. Fragend sah sie ihn an und er lächelte und sagte: „Ja, ich denke auch wir sollten sie ablegen.“ Gleichzeitig griffen sie an ihre Ringfinger und zogen die Weißgold Eheringe ab, die sie seit ihrer zweiten Hochzeit, zwei Jahre nachdem Voldemort gestürzt worden war, nie wieder abgelegt hatten. Lächelnd betrachteten sie gemeinsam die Gravuren der Ringe und Hermione flüsterte: „Sie haben sich erfüllt.“
 

Liebevoll strich Draco seiner Frau über die Wange und sagte dann: „Ich sollte dir den Verlobungsring auch abnehmen, das Glück brauchen wir nicht mehr, wir hatten immer genug davon, sollen unsere Kinder in den Genuss kommen.“ Hermione nickte und hielt ihm den Finger hin, an dem sie seit ihrer Verlobung im Tempel den wunderschönen Ring mit dem magischen tiefroten Rubin trug, der in guten Zeiten Glück speicherte um es in schlechten an seine Trägerin ab zu geben.
 

Draco legte die Ringe auf seinen Nachttisch zu dem Brief, der dort schon seit Tagen lag und an ihre Familie gerichtet war. Lächelnd schloss er seine Frau wieder in die Arme und wohlig seufzend kuschelte sie sich an ihn und flüsterte: „Ich liebe dich.“ Und Draco erwiderte, während er ihr einen Kuss aufs Haar gab: „Und ich liebe dich.“ Glücklich lächelnd schliefen sie ein.
 

Am nächsten Morgen waren es ihre Kinder und Enkelkinder, die im großen Garten das Frühstück vorbereiteten, während andere schon aufräumten. Sie wollten ihre Eltern gerne ausschlafen lassen, denn sie hatten es wirklich verdient sich an den gedeckten Frühstückstisch zu setzten. Ihr Leben lang hatten sie nie vor Arbeit gescheut oder ihren Kindern etwas aufgeladen. Sie hatten dafür gesorgt, dass ihre Kinder eine wahrlich behütete und glücklich Kindheit gehabt hatten und seit dem sie wussten wie die Kindheit ihres Vaters gewesen war und sie ihre eigenen Kinder hatten, wussten sie die Leistung ihrer Eltern noch viel mehr zu schätzen. Ihre Eltern waren wirklich einmalig. Noch nie war die Familie Malfoy so groß gewesen und noch nie zuvor hatte es sechs Kinder in einer Malfoy Ehe gegeben.
 

Als aber auch am späten Vormittag die Eltern noch nicht aufgestanden waren, fingen die Kinder an sich Sorgen zu machen und schließlich war es Scorpius, der nach oben ging um nach seinen Eltern zu sehen. Erst klopfte er einmal vorsichtig an ihre Tür, doch als sich danach nichts regte, versuchte er es noch einmal etwas stärker, doch auf darauf folgte keine Reaktion. Vorsichtig öffnete er die Tür zum Schlafzimmer seiner Eltern. Das Zimmer war durchflutet von Sonnenlicht, denn die Vorhänge an den großen Fenstern, durch die man hinaus in den schönen Garten sehen konnte, waren nicht zugezogen.
 

Da lagen seine Eltern, aneinander gekuschelt in ihrem großen Himmelbett, dass seit er sich erinnern konnte schon ihr Ehebett gewesen war. Sie wandten ihm den Rücken zu, und hatten ihren Blick raus in ihren geliebten Garten gerichtet. Langsam ging er auf das Bett zu. Seine Eltern lächelten und sahen so friedlich aus, als ob sie schliefen, doch Scorpius wusste, seine Eltern schliefen nicht.
 

Als er das Schlafzimmer schon wieder verlassen wollte, fiel sein Blick auf den Nachttisch seines Vaters, auf dem er die Eheringe seine Eltern, den Verlobungsring seiner Mutter und einen weißen Briefumschlag entdeckte. Auf dem Brief stand in der schönen, klaren Schrift seiner Mutter „Für die Familie“. Andächtig nahm Scorpius die Eheringe seiner Eltern hoch. Seine Mutter hatte ihm verraten, dass ihre Ringe eine ganz besondere Gravur enthielten, als er selber damals mit seiner Frau ihre Ringe ausgesucht hatte und über eine Gravur nachdachte, doch hatte sie ihm nie verraten was in ihren Ringen stand.
 

Neugierig drehte er nun den Ring seiner Mutter in Händen und lass die feine Inschrift: „Auf Ewig“ Schmunzelnd nahm er den Ring seines Vaters und lass auch hier die Inschrift: „Über den Tod hinaus“ Ja, diese Inschriften waren wahrlich außergewöhnlich, vor allem, da sie der Wahrheit entsprachen. Als letztes besah er sich den Verlobungsring seiner Mutter, aus dem ihm der rote Stein nur so entgegen leuchtete, denn er war Angefüllt mit Glück. Auch darüber hatte ihm seine Mutter etwas erzählt, doch war er nun neugierig ob auch dieser Ring eine Gravur trug, doch die Ringschiene war leer. Nicht sicher ob er traurig über den Verlust oder glücklich für seine Eltern sein sollte, da sie ein so erfülltes und langes Leben gehabt hatten, ging er mit dem Brief und den Ringen in Händen zurück zu seiner Familie.
 

Schweigend setzte er sich an die große Frühstückstafel, an der seine Geschwister saßen. Er stand unter Schock, das war ihm irgendwie bewusst, wie sonst hätte er diese Situation so ruhig hinnehmen könne. Schnell bemerkten seine Geschwister, wie schweigsam Scorpius war und das er auch nicht erwähnte wo die Eltern blieben.

Schließlich war es seine Frau, die ihn Ansprach: „Wo sind Draco und Hermione, Scorp?“ Leise antworte Scorpius Malfoy: „Sie werden nicht mehr kommen.“, und legte bei diesen Worten die Ringe und den Brief auf den Tisch. Fragend sahen ihn seine Geschwister an und auch der Rest der Familie hatte sich mittlerweile um den Tisch versammelt, eng beieinander saßen sie auf den Stühlen und standen in mehreren Reihen um den Tisch. Langsam sickerte bei der Familie die Erkenntnis durch, die geliebten Eltern, Großeltern, Urgroßeltern waren tot.
 

Leise begann Scorpius erneut zu sprechen. „Sie sehen so friedlich aus, anscheinend sind sie gemeinsam eingeschlafen, Arm in Arm, mit dem Blick auf ihren Kräutergarten. Auf Papas Nachttisch lagen ihre Ringe und dieser Brief. Wahrscheinlich wollte Mama, dass wir ihn heute lese, schließlich ist er an uns alle adressiert, falls ihr also nichts dagegen habt, werde ich ihn vorlesen.“ Stummes nicken kam von allen Seiten und so nahm Scorpius mit zittrigen Händen den Brief, öffnete den Umschlag und zog mehrere Pergamente heraus. Er faltete sie auseinander und erkannte lächelnd das feine, elegante Briefpapier seiner Eltern und die ausdrucksvolle, aber elegante Schrift seines Vaters. Er versuchte den Brief mit fester Stimme vor zu lesen, sodass ihn auch jeder verstehen könnte, aber immer wieder stockte er und wurde leiser:
 

Geliebte Familie,
 

wenn ihr dies hier lest, sind wir von euch gegangen. Bitte trauert nicht zu sehr um uns, denn wir hatten ein wirklich langes Leben. Es war erfüllt und von mehr Glück und Liebe geprägt, als vor allem ich es mir je erträumt hätte. Wir lieben euch alle von ganzem Herzen und wünschen uns nichts sehnlicher, als dass auch ihr so glücklich werdet. Wir haben alles getan um die zukünftigen Generationen der Familie Malfoy vor dem schrecklichen Los zu bewahren, dass noch meine Eltern erdulden mussten.
 

Durch unseren Mut und vielleicht auch etwas unsere blinde Liebe, wurde dieser schreckliche Kreislauf durchbrochen und endlich kann auch in unsere Familie die Liebe alles bestimmen. Wir waren ein Leben lang aneinander gebunden, nicht durch die Folgen des Rituals mit dem ich das dunkle Mal los wurde, nicht durch den unbrechbaren Blutschwur, den wir in jugendlichem Leichtsinn so früh leisteten und dabei unwissend unser Leben riskierten, nein, uns band unsere Liebe zueinander aneinander. Schon seit einiger Zeit merkten wir, dass unsere Zeit gekommen war, doch wir waren nicht traurig darüber, nein, wir haben die Zeit genutzt um uns von euch allen und von unseren Freunden zu verabschieden.
 

Vergesst nie meine Kinder, wir haben euch über alles geliebt und wir werden euch nie verlassen, denn in euren Herzen und den Herzen eurer Kinder werden wir immer weiter leben, solange ihr uns nicht vergesst. Nun ist es an dir mein Sohn, Scorpius und auch an dir meine liebe Rose, unseren Platz ein zu nehmen und die Familie zusammen zu halten und wir beide sind der festen Überzeugung, das ihr das schafft.
 

In ewiger Liebe,

eure Eltern.
 

Sowohl Socrpius, als auch vielen anderen Familienmitgliedern standen die Tränen der Rührung und der Trauer in den Augen. Scorpius konnte den Blick nicht von den Zeilen abwenden, die seine Eltern abwechseln geschrieben hatten. Seufzend griff er nach der Hand seiner Frau, die ihn liebevoll anlächelte als er aufblickte. Hinter ihm begann sein kleiner Enkel, das jüngste Kind seines jüngsten Sohnes, auf dem Arm seines Vaters zu zappeln und als Scorpius sich zu seinem Sohn umdrehte, setzte dieser gerade seinen vierjährigen Sohn auf dem Boden ab. Mit flinken, kleinen Schritten lief der kleine junge raus in den Garten und blieb auf der Terrasse stehen. Er legte den Kopf in den Nacken und blickte in den Himmel. Einer Eingebung folgend stand Scorpius auf und trat hinaus auf die Terrasse zu seinem Enkel, neben dem er in die Hocke ging um ihm in die Augen sehen zu können.
 

Leise fragte er: „Was machst du hier Draco?“ Der kleine Junge, der seinem Urgroßvater so ähnlich sah mit seinen glatten silberblonden Haaren und den sturmgrauen Augen, sah ihn lächelnd an und antwortet: „Ich habe Opa nur gesagt das er auf Oma aufpassen soll.“ Scorpius runzelte verständnislos die Stirn und Draco schien zu verstehen: „Ich war doch so traurig das meine Minka, meine Katze gestorben ist und Opa hat mich gestern getröstet. Er hat mir gesagt das Minka jetzt im Himmel bei Opas Mama ist und die auf meine Katze aufpassen wird und das auch er bald in den Himmel geht und dann auf Minka aufpasst. Aber Oma ist jetzt auch im Himmel, bei Opa, also muss Opa auch auf Oma aufpassen und ich denke, Opa wird genauso gut auf Oma aufpassen wie mein Papa auf meine Mama immer aufpasst.“
 

Langsam stahlen sich Tränen über Scorpius Wange und auch wenn er selber schon ein alter Mann war, so glaubte er doch in diesem Moment nur zu gerne daran das seine Eltern jetzt dort oben waren, aufeinander Acht gaben und auf sie hinab sahen. Zu schön war die Vorstellung das sein Vater endlich wieder mit seinem besten Freund Blaise, dessen Tod ihn vor ein paar Jahren sehr aus der Bahn geworfen hatte, am Kamin sitzen könnte und seine Pfeife rauchen, während sie von alten Zeiten schwärmten und das er auch seine Daphne, seine beste Freundin endlich wieder sehen würde, von der Scorpius wusste, das sein Vater sie sehr vermisst hatte. Oder auch das seine Mutter endlich wieder ihre beste Freundin und deren Mann an ihrer Seite hatte, mit denen sie seit ihrer Kindheit in Hogwarts zusammen gewesen war. Sie hatte Harry und Ginny wirklich sehr vermisst und Scorpius wünscht seinen Eltern in Gedanken alles Glück der Welt, wo immer sie jetzt auch sein mochten.
 

So hatten Hermione und Draco wirklich das getan, was ihnen der Tempel voraus gesagt hatte. Sie waren mächtig genug gewesen den Fluch der Malfoys zu brechen und die Familie in eine neue Epoche zu führen. Sie hatten mit alten Traditionen gebrochen und die Liebe war bei den Malfoys eingezogen. In letzter Sekunde hatten sie so unbeabsichtigt die alte Familie der Malfoy gerettet, aber doch auch gleichzeitig dafür gesorgt das sie Ausstarb. Ja, sie hatten wahrlich eine neue Familie gegründet, die außer ihrem finanziellen Reichtum nichts mehr mit den Malfoys zu tun hatte, die es in früheren Generationen gegeben hatte. Die neuen Malfoys waren freundlich, ehrgeizig, stolz auf ihre Leistungen und nicht ihre Herkunft, mutig und vor allem, mitfühlend. Sie engagierten sich sozial und karitativ, achteten ihre Mitmenschen und hatten sich von jeglichen illegalen und finsteren Machenschaften ihrer Vorfahren abgewandt.
 

Und all dies war nur möglich weil Draco Malfoy mutig und dumm genug gewesen war vor den Ahnen eine Muggelgeborene zu heiraten. Sie hatten im Laufe ihres Lebens gravierende Veränderungen in der Zaubererwelt bewirkt und darauf waren sie zu Recht stolz. Doch immer noch war die Familie Malfoy etwas besonders und sich dessen auch bewusst. Sie waren Stolz auf ihre Familie und deren Leistungen und trugen das auch nach außen. Draco und Hermione hatten wahrhaft eine neue Zaubererdynastie gegründet. Seit dem der Fluch gebrochen war, hatten sie es unumstößlich gewusst, aber sie waren es auch schon davor gewesen und bis zu ihrem Ende geblieben, zwei Teile eines Ganzen, die nur gemeinsam vollkommen waren und so waren sie am Ende auch gemeinsam gegangen.
 

ENDE



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  darkbird
2012-10-18T08:00:02+00:00 18.10.2012 10:00
*schnüff*
Ich hab Tränen in den Augen. Das war ein sehr schönes, wenn auch trauriges Ende.
Die FF hat mir sehr gut gefallen, noch besser sogar, als die anderen beiden davor.

- Eifersucht und andere Ärgernisse
Schutzschilde die man ausdehnt & die an den eigenen Kräften zehren? Da muss ich an Bella's gewaltigen Schild im "Kampf" gegen die Volturi denken *grins*
oder hat es was mit Eragon zu tun. Geisteswahrnehmungen über große Entfernungen sind doch seine Spezialität *gg* Auch das man seine Magie aufzehrt kommt mir daraus wirklich bekannt vor ;)

- Unverzeihlich
die Szene mit Daphne auf dem Balkon ist so rührend mir sind wirklich die Tränen gekommen. Der arme Draco *schnief*

>Severus stand mit verschränkten Armen hinter ihm und beobachtete das Ganze. Er grummelte: „In 10 Minuten unten in der Eingangshalle oder ich fange alleine mit der Suche an!“ Er sah nicht wirklich ausgeschlafen oder wach aus, schien die ganze Nacht durch gemacht zu haben, das waren Dracos erste Gedanken als er Severus genauer ins Auge fasste. Ihm war klar, auch Severus machte sich riesige Sorgen<
Oh man schon wieder kommen mir ein paar Tränen. Wer hätte gedacht das Severus sich je sorgen um eine Gryffinidor machen würde

im allgemeinen fand ich diese Kapitel sehr traurig. Du hast die Gefühle so gut beschrieben, Dracos Verzweiflung, auch nachdem sie Hermine endlich gefunden hatten. Arme kleine Rose, das sie ihre gesamte Magie verbraucht hat nur um am Leben zu bleiben...

- Die Geburt
Da hab ich einiges zu bemängeln. Nach einer Geburt kommt immer noch der Mutterkuchen, das heisst noch mal Wehen. Nur mit dem auftauchen des Kindes ist es leider nicht getan ;)
Und wenn ein Kind nicht wenigstens einmal schreit wenn es auf die Welt kommt ist das ein schlechtes Zeichen. Dann stimmt was mit der Lunge nicht.
Jedes Kind hat bei der Geburt Haare. Es sei denn, es hat am ganzen Körper wirklich keine.
Ich finde es klasse, das du für die Runen so gut recherchiert hast, aber hier hast du was vergessen...


Man merkt, das du über die Zeit der Trilogie erwachsen geworden bist. Die Satbaufehler (für die ich in Zukunft einen Beta empfehlen würde) sind viel weniger gewurden und auch die Adult Szenen werden von Mal zu Mal besser *grins*

Du hast eine Wunderschöne anrührende Geschichte geschrieben und mich vor allem diesem Paaring näher gebracht. Eigentlich bin ich kein Fan von den beiden, aber diese FF hab ich sehr gern gelesen und werde es bestimmt irgendwann wieder tun *fav*

LG
darkbird
Antwort von:  Nira26
27.01.2013 00:54
Hi Darkbird,
ich weiß gar nicht warum, aber ich war hier lange nicht mehr online um so mehr freue ich mich deine drei Kommentare zu entdecken. Das ich die Trioloie geschrieben habe ist nun zwei Jahre her und auch wenn du meinst, darüber wäre ich erwachsener geworden, würde ich eher sagen, ich hab in den vier Monaten die ich zum schreiben brauchte mich wieder ins Schreiben ein gefunden und einfach aus Fehlern gelernt ;-).
Deine Anmerkung mit der Beta ist völlig richtig und ich selbst sehe auch die vielen Fehler, die mich beim erneuten Lesen schütteln, aber leider fehlte mir bisher die Zeit alles zu überarbeiten. Ich hab ja nicht mal Zeit die anderen, begonnen Projekte zu beenden.
Dein Lob freut mich sehr und auch, das dir viele Stellen so gut gefallen haben. Vielen Dank dafür :-)

Zu deinem Einwandt mit der Geburt muss ich sagen, ja, da habe ich wirklich weniger recherchiert, bzw. eigentlich wollte ich sie auch nicht so genau beschreiben, daher fehlt dort sicher viel. Das die Nachgeburt noch kommt, war mir zwar klar, aber auch dort hab ich das wohl vergessen weil es schon so detailiert wie es ist gar nicht geplant war. Ich werde jedoch wenn ich denn mal zum Überarbeiten komme auch an der Szene nach deinen Einwürfen etwas ändern :-)
Ok, wenn du sagst jedes Kind hat bei der Geburt Haare, dann werd ich wohl noch mal recherchieren und hab bisher nur die Ausnahmen, nämlich welche ohne Haare nach der Geburt gesehen.

Ganz besonders freue ich mich über deine letzten beiden Zeilen, dass ich dir das Paring näher gebracht habe obwohl es nicht dein Favo ist. Vielen Dank für deine lieben und auch anregenden Worte.

LG;
Nira
Von: abgemeldet
2011-09-10T07:51:56+00:00 10.09.2011 09:51
Okay...~
Die untreue Leserin von dir, die vorher so anderen Namen trug und bislang wieder nur schwarz gelesen hat in letzter Zeit meldet sich zum Ende mal.

Ganz ehrlich?!
JEtzt hab ich so viele Seite gelesen und so ziemlich alles vergessen, wegen der Tatsache, das es mit dem heutigen Tag kein weiters Kapitel mehr geben wird QQ

Was mach ich jetzt mit meiner freien Zeit Abend? XD
Aber im großen und ganzen jetzt kurz und knackig gesagt:
Schönes Ende ~ ♥

Hoffe sehr, dass ich bald von dir neues zu lesen bekommen?! *3*
Muss ja nicht unbedingt mit DM/HG zu tun haben
Es gibt ja weit aus mehr Pairings ;'D

Dennoch wirklich gut geworden die Triologie


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